Bukarest (ADZ) – Rumäniens Unterstützung für die Ukraine summiert sich zwischen Februar 2022 und Juni 2025 auf rund 1,5 Milliarden Euro, was 0,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts von 2021 entspricht, berichtet das Portal für Wirtschaftsnachrichten Curs de Guvernare. Die Zahlen stammen vom Fiskalrat. Das der Regierung in Beratungsfunktion beistehende Gremium beantwortete damit eine Frage des AUR-Europaabgeordneten Gheorghe Piperea. Die Behörde betonte, dass der Staatshaushalt keine eigene Rubrik für internationale Hilfe enthalte und dass die konkreten Beträge aufgrund eines Beschlusses des Obersten Verteidigungsrats geheim seien.
Eine Analyse des Europäischen Parlaments, gestützt auf Daten der EU-Kommission und des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, bestätigt den Betrag. Sie veranschlagt den jährlichen Beitrag Rumäniens auf etwa 0,2 Prozent der Wirtschaftsleistung. Im Internet kursieren vor allem im Dunstkreis von AUR-Anhängern und anderen Rechtsnationalisten Behauptungen, wonach das Rekorddefizit des Haushalts auf Hilfen für die Ukraine und die Republik Moldau zurückgehe und Rumänien insgesamt fünf Prozent seines BIP für die beiden Länder ausgebe. Auch Ex-Premier Marcel Ciolacu hatte 2023 in Brüssel ausgeführt, dass Rumänien 3,5 Prozent seines BIP für die Ukraine aufgewendet hatte. In Wirklichkeit bezog sich diese Zahl auf die gesamten wirtschaftlichen Belastungen durch den Krieg im Nachbarland, wie später auch die Notenbank klarstellte.