Bukarest (ADZ) - Interims-PSD-Chef Sorin Grindeanu schlägt erstmals seit Wochen wieder versöhnlichere Töne an: Nach der jüngsten Sitzung der PSD-Führung beeilte sich Grindeanu zu versichern, dass seine Partei die Koalition nicht platzen lassen wird – sie sei immerhin vor kaum zwei Monaten zustande gekommen und habe eine Reihe schmerzhafter Maßnahmen umzusetzen. Die PSD selbst sei eine „seriöse Partei“, die politische Stabilität gewährleisten wolle. Von den Medien auf eine eventuelle Koalition mit der rechtspopulistischen AUR angesprochen, die deren Chef George Simion letzte Tage ins Gespräch gebracht hatte und schon ab diesem Herbst für möglich hält, entgegnete Grindeanu, dass ein derartiger Schritt ausgeschlossen sei, solange er der Partei vorstehe.
Eine Teilnahme an den Koalitionssitzungen lehnt die PSD allerdings vorerst weiter ab – Premier Ilie Bolojan (PNL) habe zunächst das zweite Maßnahmenpaket umzusetzen, das aus Sicht der PSD vornehmlich dem Abbau von Privilegien gelten soll. Bezüglich des vom Kabinett Bolojan gebilligten „Spar“-Erlasses, der Ordnung in die zahllosen Entwicklungsprojekte der Kommunen bringen bzw. diese einigermaßen priorisieren will, sagte Grindeanu, dass die Verordnung zwar „wesentlich“ sei, jedoch „Nachbesserungen“ nötig gewesen seien. Auch hob der Interims-PSD-Chef hervor, dass seine Partei sich gegen eine Anhebung der Kommunalsteuern ausspricht. Nicht zu guter Letzt schien Grindeanu bemüht, den Premierminister zur Selbstzensur zu bewegen: Es bringe nichts, täglich über eine drohende Zahlungsunfähigkeit oder eine auf „Junk“ (Ramsch) herabgestufte Bonität des Landes zu unken – damit signalisiere Bolojan Investoren und internationalen Finanzmärkten nämlich keineswegs Optimismus, so Grindeanu.