Großes Banater-Schwaben-Pfingsttreffen in Ulm

Festakt im Kornhaus/Tanzabend mit den Schlagerbengeln zum Schluss

„An Phingste is de Schwob in Ulm“. Das Achivfoto von Astrid Weisz zeigt die Banater-Schwaben-Trachtenschau durch die Straßen der Innenstadt.

Ulm – Mitwirken bewahrt Gemeinschaft – so lautet das Motto der Heimattage der Banater Schwaben in Ulm dieses Jahr. Am Pfingstwochenende finden sich Schwoweleit zunächst zum Besuch der Dauerausstellungen im Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm, zum Trachtenzug der Deutschen Banater Jugend- und Trachtengruppen mit den Jugendgruppen des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat (in diesem Jahr sind es „Banater Rosmarein“ aus Temeswar und die Tänzer von „Edelweiss“ aus Detta) durch die Ulmer Innenstadt, mit Gemeinschaftstänzen vor dem Rathaus und Gedenkfeier am Auswandererdenkmal am Donauufer, ein.

Der Festakt im Ulmer Kornhaus steht im Zeichen der 25 Jahre (+1) Übernahme der Patenschaft des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Ulm über die Landsmannschaft der Banater Schwaben, dem Hauptveranstalter der Banater Heimattage in Deutschland. Zu den Ehrengästen und Rednern zählen Thomas Strobl, Stellvertretender Ministerpräsident des Patenlandes Baden-Württemberg, Aussiedlerbeauftragter des Landes Baden-Württemberg, Natalie Pawlik MdB, Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Petra Loibl MdL, Aussiedlerbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Martin Bendel, Erster Bürgermeister der Stadt Ulm, MdP Ovidiu Ganț, Abgeordneter des Demokratischen Forums der Deutschen im rumänischen Parlament, Adriana-Loreta St˛nescu, Botschafterin von Rumänien in Berlin und Dr. Johann Fernbach, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat. Der Abend endet mit dem Operettenkonzert ,,Klänge der Heimat“ des Lehár-Ensembles München, unter der Leitung von Dr. Franz Metz und der Präsentation des neuen Tonträgers ,,Luschdiche und ernschte Lieder iwer’s Banat“ mit den gebürtigen Orzidorfern Wilfried Michl (Bariton) und Rainer Kierer (Gedichte). Die DBJT- und DFDB-Trachtenpaare vom Samstag finden sich zu einem Tanzabend im Edwin-Scharff-Haus ein.

Alle Veranstaltungen am Pfingstsonntag finden auf dem Ulmer Messegelände statt und umfassen Ausstellungen, Buchvorstellungen und Lesungen, den Pfingstgottesdienst, das Kulturprogramm der Deutschen Banater Jugend und Trachtengruppen mit den Jugendgruppen des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat und natürlich das Treffen verschiedener Gruppen und Landsleute nach Herkunftsort, umgeben von Volks- und Tanzmusik. „Jeder, der nach Ulm kommt, soll und wird etwas finden, was ihn anspricht“, sagt Bundesvorsitzender Peter Dietmar Leber.

Eine eigene Ausstellung ist dem aus Perjamosch/Periam stammenden Banater Maler, Grafiker und Bildhauer Walter Andreas Kirchner gewidmet. In einer Gruppenausstellung sind Werke von vier zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern mit Banater Herkunft im Foyer der Donauhalle. Das Grußwort zum Heimattag spricht in diesem Jahr Martin Ansbacher, Oberbürgermeister der Stadt Ulm in der Donauhalle, wo um zehn Uhr die drei Heimatpriester Pfr. Paul Kollar, Pfr. Markus Krastl, Pfr. Karl Zirmer die Pfingstmesse zelebrieren. Trachtenträger, Fahnenabordnungen und die Original Donauschwäbische Blaskapelle Reutlingen mit Solisten des Banater Chors Karlsruhe sorgen für den Rahmen.

Mit großem Interesse erwartet wird die Buchpräsentation „Flucht der Deutschen aus dem Banat im Herbst 1944. Erzählberichte“, he-rausgegeben von Albert Bohn, Werner Kremm und Anton Sterbling im Konferenzraum um 12 Uhr. Dort findet dann um 14.30 Uhr die traditionelle literarische Lesestunde auf dem „Grünen Sofa“ von Katharina Kilzer statt. Sie umfasst zunächst eine Bildvorführung von Temeswar als Kulturhauptstadt 2023 und Lesungen von Fred Zawadzki („Durch die Maschen des Netzes“), Walter Roth (Neue Geschichten über Temeswar), Ilse Hehn und Katharina Kilzer (Legenden und Geschichten aus Temeswar). Den Vortrag „Das Kriegsende im Banat aus familienkundlicher Perspektive“ mit Dr. Hertha Schwarz ist im Konferenzraum um 16 Uhr geplant. Die Landsleute treffen sich an den nach ihrem Heimatort angeordneten Tischen in der Messehalle 1. Sondertische für angekündigte Klassen- und Jahrgangstreffen befinden sich in der Donauhalle.

Parallel dazu gibt es in der Donauhalle das Kulturprogramm mit Musik-, Tanz- und Theatervorführungen, die zeigen, wie ein übliches Jahr im Banat traditionell gestaltet wurde, Blasmusik in Messehalle 1, die Gemeinschaftstänze „Kathiländler“, „Veilchenblaue Augen“, „Mein Banaterland“, „Donauschwabenwalzer“ und „Die alte Linde“ mit allen Trachtenträgern und nicht nur, und am Abend ab 18 Uhr eine Tanzunterhaltung mit der Tanzband „Schlagerbengel“. Beim Heimattag in Ulm können sich interessierte Besucher über das Angebot von Vereinen und Gliederungen der Banater Schwaben informieren. Dabei können auch Neuerscheinungen, Bücher und Tonträger gekauft werden. Am Sonntag wird es ganztägig eine Kinderbetreuung geben, mit Basteltisch, Kinderschminke und sogar einer Hüpfburg.