Bukarest (ADZ) - Rumäniens Defizit im internationalen Warenhandel ist im ersten Halbjahr des laufenden Jahres gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr um 10,7 Prozent bzw. 1,62 Milliarden Euro bis auf etwa 16,71 Mrd. Euro gestiegen. Entsprechend einer am Montag veröffentlichten Mitteilung des Nationalen Statistikamts (INS) haben in den ersten sechs Monaten 2025 die Importe um 4,9 Prozent auf 64,93 Mrd. Euro und die Exporte um 3,1 Prozent auf 47,68 Mrd. Euro zugelegt. Im Monat Juni 2025 lagen die Einfuhren bei etwa 10,59 Mrd. Euro während die Ausfuhren 8,22 Mrd. Euro erreichten, es wurde ein Handelsdefizit von 2,37 Mrd. Euro verzeichnet. Während gegenüber Juni 2024 die Exporte 6,3 Prozent zugelegt haben, sind die Importe im Juni mit einem leichten Plus von 0,6 Prozent beinahe unverändert geblieben.
Beim Wachstumsrhythmus des Handelsdefizit scheint sich eine Verlangsamung abzuzeichnen: Im ersten Quartal 2025 war beim Fehlbetrag im Außenhandel noch ein Anstieg von fast 27 Prozent zu verzeichnen, nach vier Monaten waren es noch 24,5 Prozent, nach fünf Monaten war das Handelsdefizit im Jahresvergleich 16,4 Prozent höher und nach dem ersten halben Jahr liegt noch ein Plus von unter 11 Prozent vor.
Den wichtigsten Anteil am Außenhandel haben Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge, diese machten im ersten Halbjahr 2025 47,3 Prozent aller Exporte (bzw. 22,56 Mrd. Euro) und 36,2 aller Importe (23,34 Mrd. Euro) aus. Das größte Defizit wird im Handel mit chemischen Erzeugnissen verzeichnet, die Einfuhren lagen bei rund 9,59 Mrd. Euro (Anteil an Importen von 14,9%) und die Ausfuhren bei 2,75 Mrd. Euro (Anteil von 5,8%). Knapp unter drei Viertel des internationalen Warenhandels wickelt Rumänien mit anderen EU-Ländern ab.
Das Leistungsbilanzdefizit – welches nicht nur den Warenhandel sondern auch den internationalen Austausch von Dienstleistungen und andere Transaktionen beinhaltet – lag entsprechend den jüngsten Daten der Nationalbank (BNR) Ende Mai 2025 bei 12,63 Mrd. Euro (rund vier Milliarden Euro mehr als im Vorjahreszeitraum). Das Defizit im Warenhandel wurde dabei mit rund 14,1 Mrd. Euro angegeben, bei Dienstleistungen wurde ein Überschuss von 5,4 Mrd. Euro verzeichnet, in der Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen ein Defizit von 3,89 Mrd. Euro und bei der Übertragungsbilanz ein Minus von 59 Millionen Euro.