Kimpolung/Câmpulung war für die historische Region Bukowina – ein „Holzland“ - lange das Zentrum der Ausbildung für Holzhandwerk. Hier wurde unter österreichischer Zeit u. a. die Gewerbeschule für Holzverarbeitung gegründet. Sie bildete Handwerker und Kunstgewerbetreibende aus. Heute befindet sich in diesem Gebäude ein Museum für die Geschichte und Tradition des Holzhandwerks der Bukowina. Zeugnisse dieser reichen Geschichte sowie Handarbeiten aus Werkstätten sind Teil der Dauerausstellung des Museums für Holzkunst/ Muzeul Arta Lemnului.
Das Museum erarbeitete mit dem neuen Leiter Bogdan Stamatin (seit Februar 2021 im Amt) kürzlich eine neue Dauerausstellung über die eigene 85-jährige Geschichte des Hauses und der lokalen Holzhandwerke, welche sehenswert und sehr informativ ist.
In Ergänzung hierzu wurde im Oktober kurzfristig in der zweiten Etage des Hauses eine kleine Ausstellung des Bukowina-Instituts in Augsburg übernommen. Zur Sammlung gehören sieben Miniatur-Holzwerke aus der Bukowina. Die originalgetreuen Modelle wurden vom Bukowina-Institut in Augsburg 1991 vom Zipser Holzkünstler Schreinermeister Johann Timko (1928-1999) erworben und zeigen historische Holzbauten der Region. Darunter das einstige Schwefelbad in Jakobeny, Bauerngehöfte oder einen Getreidespeicher sowie die auch innen voll ausgestaltete katholische Holzkirche in Luisenthal/Fundu Moldovii. Auch das einstige königliche Jagdschloss im Putna-Tal zeugt von der Blüte der Handwerkskunst der Region.
Von diesen Gebäuden existieren heute nur noch die Modelle, welche sehr detailliert gearbeitet wurden und auch Möbel- und Gebäudenutzung darstellen. Die katholische Kirche von Luisenthal/ Fundu Moldovei existiert noch, wird aber nicht mehr als Kirche genutzt. Der Besuch der Kirche in Verbindung mit der Präsentation gehörte zu den beeindruckendsten Programmpunkten im Rahmen der offiziellen Ausstellungseröffnung. Bis Ende des Jahres 2021 sind die Holzmodelle als Leihgabe in Campulung Moldovenesc zu besichtigen. Anschließend wird die Expo in Suceava und/ oder Czernowitz/Cernivcy gezeigt.