Präsident Dan in Österreich: „Neues Kapitel nach Verstimmungen aufschlagen“

Bundespräsident van der Bellen: „Schengen-Veto ein Fehler“

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Salzburg (ADZ) – Rumänien und Österreich wollen nach den „Verstimmungen der Vergangenheit“ ihre Zusammenarbeit wieder stärken – das hoben Staatspräsident Nicușor Dan und sein österreichischer Amtskollege Alexander van der Bellen am Wochenende auf einer in Salzburg gestiegenen Pressekonferenz hervor. Er habe das zweijährige Veto Österreichs gegen Rumäniens vollen Schengen-Beitritt stets für einen Fehler gehalten, erklärte der österreichische Bundespräsident – die Blockade sei ein gutes Beispiel dafür gewesen, „wie politische Maßnahmen auf einen zurückfallen können, weil das Vertrauen in österreichische Unternehmen in Rumänien nachweislich gestört worden ist.“ Er sei glücklich, dass die Angelegenheit inzwischen gelöst sei, fügte van der Bellen hinzu. Seinerseits betonte Präsident Dan, dass es an der Zeit sei, ein neues Kapitel aufzuschlagen und die Zusammenarbeit zu stärken.

So waren sich beide Präsidenten einig, dass die Kooperation im Rahmen der EU-Strategie für den Donauraum intensiviert werden müsse. „Die Donau wird als Verkehrsweg unterschätzt und soll eine wichtigere Rolle im Transport und Handel spielen“, sagte Van der Bellen, während Dan von einer wirtschaftlichen Gelegenheit für alle Anrainerländer sprach – auch in Verbindung mit dem Wiederaufbau der Ukraine.

Im Rahmen seines zweitägigen Staatsbesuchs traf der Präsident auch mit dem österreichischen Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) zusammen, wobei im Mittelpunkt des Gesprächs die wirtschaftliche Beziehung der beiden Länder, der Ukraine-Krieg und die transatlantischen Beziehungen standen. Beim Salzburg Summit der Industriellenvereinigung hob Dan zudem hervor, dass es für österreichische Unternehmen in Rumänien ein „riesiges Wachstumspotenzial“ gebe.