Regierung stoppt Übernahme der E.ON-Töchter durch ungarischen Konzern MVM

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Bukarest (ADZ) - Die Koalitionsregierung unter Premierminister Ilie Bolojan (PNL) hat über ihre für Fremdinvestitionen zuständige Behörde CEISD die Übernahme der beiden rumänischen E.ON-Töchter E.ON Energie Romania und E.ON Asist Complet durch den mehrheitlich staatlichen ungarischen Energiekonzern MVM gestoppt. Das teilte die Regierung am Mittwoch in einer Aussendung mit. Die Behörden hatten der Übernahme, die E.ON Ende letzten Jahres bekannt gegeben hatte, von Anfang an äußerst skeptisch gegenübergestanden – einerseits wegen der Nähe des ungarischen Staatsunternehmens zur Russischen Föderation sowie der unklaren Mittelherkunft für besagte Übernahme und andererseits wegen der sich daraus ergebenden eventuellen Gefahren für Rumäniens Energiesicherheit, etwa durch spätere Anteilsübertragungen an Unternehmen außerhalb der EU. Der expansionsorientierte ungarische Energieversorger MVM hatte letztes Jahr allgemein überrascht, als er E.ON für dessen rumänisches Energieeinzelhandels- sowie Kundenlösungsgeschäft laut Wirtschaftspresse mehr als 200 Millionen Euro geboten und damit Konkurrenten wie Petrom und Romgaz ausgestochen hatte. Experten bezeichneten das Angebot der Ungarn dabei als völlig überpreist – de facto wären 50 Millionen Euro eine faire Summe gewesen, so der Tenor.

Das letzte Wort in puncto der auf Eis liegenden Übernahme der beiden rumänischen E.ON-Töchter durch MVM wird nun der Oberste Verteidigungsrat des Landes (CSAT) haben, der binnen 90 Tagen hierzu befinden muss.