Ein Hinweis vorweg: Es geht hier nicht um einen ausführlichen Reisebericht, sondern vielmehr um Eindrücke, Beobachtungen, kleine Überraschungen – und vor allem um Bilder.
Wir hatten schon lange den Traum, einmal Island zu bereisen – die Natur zu genießen und einfach Spaß zu haben. Jetzt war der Moment gekommen, ihn zu verwirklichen. Mit dem ICE der Deutschen Bahn fuhren wir von Stuttgart nach Frankfurt und flogen von dort mit Icelandair weiter nach Reykjavík. In Island angekommen, war unser erster Weg zur Autovermietung, um das gebuchte Fahrzeug abzuholen. Alles lief gut – bis zur Überraschung: Die Mietkosten für den Wagen waren von der Reisegesellschaft versehentlich nicht überwiesen worden, sodass wir vor Ort in Vorkasse gehen mussten. Nach der Rückkehr wurden uns die Kosten auf Basis der Zahlungsquittung erstattet. Endlich konnten wir zur ersten Unterkunft starten – rund 100 Kilometer entfernt.
In Island gibt es keine richtige Autobahn, lediglich eine Schnellstraße vom Flughafen in Keflavík bis zur Hauptstadt Reykjavík. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 90 km/h. Viele Straßen sind mit schwarzem Schotter bedeckt. Auffällig war: Gefühlt jedes zweite Auto auf Islands Straßen ist ein Dacia Duster. Andere europäische Marken sieht man eher selten – die meisten Fahrzeuge stammen aus Japan oder Südkorea. Unser Mietwagen war ein koreanischer KIA.
Wir waren überrascht, wie reibungslos die digitalisierte Abwicklung in Island funktioniert – und wie wenig Personal dafür notwendig ist. Am Flughafen musste man – abgesehen von der Sicherheitskontrolle – alles selbst an Automaten erledigen. Schienenverkehr gibt es so gut wie gar nicht – nahezu der gesamte Verkehr läuft über die Straße. Die Tankstellen sind rund um die Uhr geöffnet und führen lediglich zwei Sorten Kraftstoff: Benzin (95 Oktan, grüne Zapfhähne) und Diesel (schwarze Zapfhähne). Für Elektroautos gibt es vereinzelt Ladestationen. Die Bezahlung erfolgt selbstverständlich digital – meist mit Kredit- oder Debitkarte.
Auch das Parksystem ist hochmodern: Auf vielen Parkplätzen gibt es weder Schranken noch Automaten. Man fährt einfach rein und wieder raus – so auch wir, zweimal. Später erfuhren wir, dass die Kennzeichen per Video erfasst und die Position via Google Maps lokalisiert wird. Innerhalb von 24 Stunden muss die Parkgebühr per App bezahlt werden. Da wir das nicht wussten, ging die Zahlungsaufforderung an die Autovermietung – bei der Rückgabe des Wagens mussten wir dann umgerechnet 38 Euro nachzahlen.
Uns fiel auf, dass sich die Fenster in Hotels und Herbergen meist nur einen kleinen Spalt weit öffnen ließen – gerade genug zum Lüften. Auch das Toilettenpapier war ungewöhnlich dünn und nur einlagig – ganz anders als die zwei-, drei- oder sogar vierlagigen Varianten, die wir aus Deutschland gewohnt sind.
Die Gletscher, Seen, unzähligen Wasserfälle, heißen Quellen, Mofetten und Geysire haben uns tief beeindruckt. Die Natur hat hier Großartiges geschaffen. Trotz der langen Autofahrten kam nie Langeweile auf – die Landschaft verändert sich ständig und bietet immer neue Anblicke. Aufgrund der vulkanischen Herkunft ist der Sand an vielen Stränden schwarz, während die Berge im Hintergrund schneebedeckt strahlen.
Island ist ein Land, in dem Bargeld kaum noch eine Rolle spielt – überall wird mit Kredit- oder Debitkarte bezahlt. Trinkgeld in Restaurants ist unüblich, dafür gibt es immer kostenloses, kühles Trinkwasser am Tisch. Die Wasserfälle Öxarŕrfoss, Gullfoss, Seljalandsfoss, Gođafoss und Barnafoss, die beeindruckenden Geysire und Mofetten Strokkur, das historische Wikingerdorf, der „Diamond Beach“ mit schwarzem Sand und Eisschollen, die wie Diamanten in der Sonne glitzern, die Schlucht Fjadrárgljúfur, das Polarlicht Aurora Borealis, die Islandpferde und Rentiere am Straßenrand, ein kleines Fischerdorf, die atemberaubende Aussicht auf schneebedeckte Berge – und das satte Blau des Atlantiks. Wieder zu Hause, sichten wir nun unsere Fotos und Videos – und denken gern an die wunderbaren Tage auf der Insel im Norden zurück. Der letzte Höhepunkt war Reykjavík mit seinem Hafen, der Altstadt und der berühmten Kathedrale.
Dipl.-Ing. Hugo Eduard Balazs ist ein Banater Berglanddeutscher, der sich diskret im Hintergrund für die Gemeinschaft einsetzt, wenn er beispielsweise beim Aufbau von Onlineportalen und Onlinediensten für die Banater im Einsatz ist. Genauso ist er auch als Fotograf und steht lieber hinter der Kamera als davor. Diese Leidenschaft teilt der mit dem „Alexander Tietz“ –Preis des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ ausgezeichnete 72-Jährige mit seiner Frau Adriana. Der gebürtige Reschitzaer hat in Temeswar an der Fakultät für Elektrotechnik angewandte Elektronik studiert und lebt seit 1993 in Deutschland, wo er unter anderem im Bereich der Mikroelektronik und Internetprogrammierung tätig war. Den Lesern der „Banater Zeitung“ und des „Neuen Wegs“ war er als „ta Hugo“ bekannt, heutzutage schreibt und fotografiert er für die Zeitschrift des Heimatverbandes der Banater Berglanddeutschen aus Rumänien in Deutschland. Die Foto- und Videosammlung von Hugo und Adriana ist auf der privaten Website hugo-balazs.de zu besichtigen, so auch die hunderten Aufnahmen von ihrer Islandrundreise 2025. Fotografiert wurden Landschaften, Orte, Menschen, Tiere, Blumen und Events. Am 28 August 2025 zeigten Adriana und Hugo Balazs im Deutschen Jugend-, Dokumentations- und Kulturzentrum / Deutsche „Alexander Tietz“-Bibliothek Reschitza eine Sammlung von 30 Bildern aus ihrer diesjährigen Islandreise, von denen einige auch obigen Bericht begleiten.
Astrid Weisz









