Bukarest (ADZ) – Rumänien wird nach Angaben von Verteidigungsminister Ionuț Moșteanu (USR) Teil des von der EU geplanten Abwehrsystems an ihrer Ostflanke, dessen Kernstück ein „Drohnenwall“ sein soll, der dank moderner Technologien unbemannte Fluggeräte erkennen, verfolgen und abfangen soll.
Während der von EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius jüngst einberufenen Videokonferenz mit den Verteidigungsministern Rumäniens, Bulgariens, Estlands, Finnlands, Lettlands, Litauens und Polens habe er klargestellt, dass unser Land wiederholt „Ziel der Einschüchterungsversuche Russlands“ gewesen sei und das neue Schutzsystem sowohl der Sicherheit der eigenen Bürger als auch jener der Ostflanke insgesamt dienen werde, erläuterte Moșteanu den Medien.
Die seit Monaten laufenden Planungen für besagtes Abwehrsystem an der Ostflanke waren nach den jüngsten Drohnenvorfällen in Dänemark, Polen, Estland sowie hierzulande intensiviert worden. Verteidigungskommissar Kubilius zufolge soll die politische Zustimmung der EU- und Regierungschefs für den neuen „Drohnenwall“ schon bei dem im Oktober anstehenden EU-Gipfel eingeholt werden. Danach soll gemeinsam mit nationalen Experten eine technische Roadmap erarbeitet und die europäische Verteidigungsindustrie mobilisiert werden. Der Schutzschild für die Ostflanke mit dem Drohnenwall als Kernstück werde ganz Europa zugute kommen, hob Kubilius hervor.
Nach Angaben des für Sicherheitsfragen zuständigen Präsidialrates Cristian Diaconescu wollen die rumänischen Behörden vor diesem Hintergrund auch die gesamte Sicherheitsstrategie des Landes „überdenken“ und novellieren – die Endfassung der Novelle werde sodann zunächst dem Obersten Verteidigungsrat (CSAT) und anschließend dem Parlament zur Billigung unterbreitet.