Reschitza – Bei seiner Juli-Tagung hat der Reschitzaer Stadtrat die Baupläne und die technisch-ökonomischen Indikatoren der Investition: „Rekonversion der Industrieseilbahn für Kalkstein/Dolomit, Realisierung des Zentrums zur Interpretation und Förderung des Industrieerbes und Bau des Aufzugs zur Oberen Seilbahnplattform“ genehmigt.
Bekanntlich geht diese Rettungs- und Umwandlungsaktion des Reschitzaer Industrieerbes auf Oana Stănescu zurück, eine in Reschitza geborene und aufgewachsene Architektin, die als Architektin und Hochschullehrerin erfolgreich in den USA tätig ist. Die jetzt genehmigte Planung und der Kostenvoranschlag sind von einem durch sie initiierten Konsortium aus der SC D Proiect SRL, dem Oana Stănescu Studio und der Berliner Werner Sobek AG ausgearbeitet worden. Die Umsetzungskosten belaufen sich auf 7,3 Millionen Euro, die Mehrwertsteuer nicht mitgerechnet. Sechs Millionen Euro sollen allein die Bau- und Montagearbeiten kosten, deren Dauer auf 24 Monate angesetzt wurde.
In der jetzt genehmigten Form werden auf der obersten Plattform der Seilbahn Fahrradpisten eingerichtet, außerdem eine Sightseeing-Promenade, der im Projekttitel genannte Aufzug, es kommt zur Einrichtung einer Bungee-Jumping-Anlage, sowie einer 35 hohen Kletterwand. Es wird die zweithöchste Sport-Kletterwand Europas sein und an einem der Stahlträger der Seilbahn befestigt, den die Kletterwand umrundet.
Durch Rekonversion der Industrieseilbahn – die seit 1990 stillsteht – sollen die beiden Haupthügel, zwischen denen das Reschitzaer Verwaltungszentrum im Tal der Bersau/Bârzava liegt, der Kreuzberg und der Gol-Berg, miteinander durch eine „Höhen-Promenade“ verbunden werden. Das Ensemble wird danach vervollständigt durch die im Entstehen begriffene Sommer-Rodelbahn am Gol-Berg (an ihr wird bereits gearbeitet) und die Bersaupromenade am rechten Ufer des Stadtflusses, an der ebenfalls bereits gearbeitet wird.
Das jüngst vom Stadtrat genehmigte Projekt wird das erste aus Rumänien sein, das der EU auf der neuen Finanzierungsachse NEB zur Finanzierung vorgelegt wird. Bürgermeister Popa: „Wir machen diesmal Einiges, was für Europa Unikat sein dürfte!“
Es handelt sich um Projekte, die von den Rathäusern von Kreisvororten eingereicht werden können, mit der Bedingung, dass es Pilot-Projekte in vielfacher Hinsicht sind, Richtung Revitalisierung und Transformation von Räumen und Bauten, die dem New European Bauhaus (NEB) entsprechen. Es geht dabei vor allem um multidisziplinäre Herangehensweisen, um vielfältige Zusammenarbeit, mit Betonung des Ästhetischen, mit Förderung gesunder Umwelt und Lebensweisen, um Nachhaltigkeit, Mobilität und Inklusion.
Die Entwicklungsagentur ADR Vest, die für NEB verantwortet, verfügt als Management-Autorität insgesamt über 27,8 Millionen Euro, die dafür vergeben werden können.