„Sind der Koalition nicht beigetreten, um sie platzen zu lassen“

Interims-PSD-Chef Grindeanu spricht Klartext

Bukarest (ADZ) – Interims-PSD-Chef Sorin Grindeanu zufolge ist seine Partei „nicht der Koalition beigetreten, um sie anschließend platzen zu lassen“. Zwar würden einige „Trottel“ neuerdings behaupten, dass die PSD den Schritt ins Auge fasse, weil Diäten gekürzt würden und die Zahl der Mitglieder in den Verwaltungsräten staatlicher Unternehmen zurückgefahren werde. Doch seien dies bloß Kolportagen, zumal die PSD immerhin „Partner“ beim Schnüren des Sparpakets gewesen sei. Allerdings spreche sich seine Partei dagegen aus, dass Entwicklungsprojekte der Kommunen auf Eis gelegt würden, stellte Grindeanu klar. 

Seine Reaktion erfolgte, nachdem PSD-Generalsekretär Paul Stănescu seiner Partei ans Herz gelegt hatte, wegen der unpopulären Spar- und Reformpakete von Regierungschef Ilie Bolojan (PNL) den umgehenden Austritt aus der Koalition zu überlegen. Der liberale Koalitionspartner reagierte daraufhin erstmals harsch: So schrieb der liberale Abgeordnete Gigel Știrbu bei Facebook, dass diese Tage immer mehr Sozialdemokraten die Koalitionsregierung unter Beschuss nehmen würden, weil „hinter geschlossenen Türen die Handys zu klingeln“ begonnen hätten – „die bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation ANCOM beschäftigten Töchter, die bei der Finanzaufsicht ASF tätigen Söhne, die bei der Energieregulierungsbehörde ANRE untergebrachte Geliebte“ seien alle in Panik und würden sich nun der Reihe nach bei ihren Gönnern melden, weil sie ihre Privilegien und  Sinekuren in Gefahr wüssten, schrieb Știrbu. Bei den im ersten Maßnahmenpaket enthaltenen Steueranhebungen, die alle Bürger treffen würden, hätten die Sozis längst nicht so viel Krach geschlagen wie jetzt, wo es den eigenen Privilegierten an den Kragen gehe, fügte der liberale Abgeordnete hinzu.