S&P schraubt Wachstumserwartungen zurück

Defizit voraussichtlich geringer / Ratingausblick bleibt negativ

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Bukarest/New York (ADZ) - Die Ratingagentur S&P Global Ratings mit Sitz in New York hat in einer Mitteilung von Mittwoch bekanntgegeben, dass die haushaltspolitischen Korrekturmaßnahmen die ohnehin schwachen Wachstumsaussichten Rumäniens für das laufende Jahr weiter dämpfen werden. Die Wirtschaftsleistung dürfte demnach 2025 nur noch um 0,3 Prozent zulegen, davor lag die Prognose noch bei 1,8 Prozent. Für das kommende Jahr erwartet S&P nun statt einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,6 Prozent lediglich noch ein Wachstum von 0,8 Prozent. Neben einer bereits bemerkbaren schwächeren Binnennachfrage aufgrund geringeren Lohnwachstums weist die Ratingagentur auch auf eine Verlangsamung der Nachfrage durch Rumäniens wichtigsten Handelspartner in der EU, einschließlich Deutschland, hin. Für 2026 wird eine Erholung der Außennachfrage erwartet sowie eine leichte Stützung des Wachstums durch EU-finanzierte Investitionen. 

Die Fiskalmaßnahmen der Regierung unter Premier Ilie Bolojan (PNL) dürften in diesem Jahr das Haushaltsdefizit auf 7,7 BIP-Prozent und im kommenden Jahr auf 6,4 BIP-Prozent senken. Neben den schwierigen makroökonomischen Rahmenbedingungen – einschließlich verlangsamtem Wachstum, höherer Inflation und einem weiterhin hohen Leistungsbilanzdefizit – erachtet die Ratingagentur die Umsetzung der Haushaltsmaßnahmen auch als politisch herausfordernd. Das Rating Rumäniens belässt S&P bei BBB-/A-3 und der Ausblick ist weiterhin negativ. 

Wachstum und externes Defizit sind Herausforderungen

Die negative Aussicht reflektiert dabei die Einschätzung, dass in den kommenden Jahren die Risiken für die öffentlichen Finanzen weiterhin bedeutend bleiben werden. Die haushaltspolitische Konsolidierung könne von den Erwartungen bedeutend abweichen, falls die Sparmaßnahmen der Regierung sich als unzureichend erweisen oder deren Effizienz durch schwaches Wachstum vereitelt werde. Falls das Leistungsbilanzdefizit nicht zurückgehe oder die Auszahlung von EU-Fonds stark verzögert werde, könnten Auslandsschulden des Landes spürbar steigen oder sich Finanzierungsbedingungen für das hohe Leistungsbilanzdefizit verschlechtern – beides könnte eine Herabstufung des Landesratings nach sich ziehen. Falls sich hingegen Rumäniens externe und haushaltspolitische Defizite deutlich reduzieren, gestützt durch erholtes Wachstum, dürfte der Ausblick auf stabil heraufgestuft werden.