Bukarest (ADZ) – Staatspräsident Nicușor Dan ist am Montag im Zuge des zu schnürenden Sparpakets mit den Chefs der Gewerkschaftsföderationen Cartel Alfa, BNS, CNSRL Frăția und CSDR auf deren Ansuchen hin zusammengetroffen. Die großen Gewerkschaftsföderationen organisieren in Kontext des drohenden Sparpakets bereits seit Tagen eine Reihe von Protestaktionen, um zu verdeutlichen, dass sie sich dezidiert gegen Sparmaßnahmen im Staatssektor – beginnend mit Personalentlassungen bis hin zu Lohnkürzungen, einschließlich der Lohnzuschüsse – aussprechen. Den gleichen Tenor schlugen die Gewerkschaftsbosse auch während der Unterredung mit Präsident Dan an – es dürfe nicht sein, dass die Steuerpolitik des Landes ausschließlich von Unternehmern, Arbeitgeberverbänden und diversen Lobbyisten diktiert werde. Die von den Mainstream-Parteien bisher ins Auge gefassten Maßnahmen seien alle „inakzeptabel“, Löhne und Lohnzuschüsse im Staatssektor dürften „keineswegs über Nacht“ gekürzt werden, da die Kaufkraft der Staatsbediensteten von dem Hintergrund einer bereits hohen Inflationsrate noch mehr beeinträchtigt würde, so der Chef der Gewerkschaftskonförderation Cartel Alfa, Bogdan Hossu.
Das Staatsoberhaupt stellte derweil während des Treffens klar, dass ihm der soziale Dialog zwar wichtig sei, Rumänien jedoch zurzeit „an einem Wendepunkt“ stehe bzw. der EU-Kommission bis zum 30. Juni ein „glaubhaftes Sparpaket“ zur Senkung des ausgeuferten Haushaltsdefizits vorlegen müsse. Seinerseits ließ der ehrenamtliche Berater des Staatschefs für Wirtschaftsfragen, Dragoș Anastasiu, die Gewerkschaftsbosse wissen, dass „für Mikrochirurgie“ längst keine Zeit mehr sei, da die Finanzmärkte „Sofortmaßnahmen“ in puncto ausgeuferter Defizite erwarten würden.