„Spielzeugprotest“ am Nordbahnhof

Anwohner fordern nachhaltige Lösungen

Die Anwohner der Nordbahnhof-Gegend kamen am Samstag zu einem friedlichen Protest zusammen. Foto: Bürgerinitiative

Temeswar – Einen Tag nach dem symbolischen „Protest der Spielzeuge“, bei dem am Samstag über 100 Anwohner vor dem Nordbahnhof demonstrierten, haben Vertreter der betroffenen Gemeinschaft in einer Pressemitteilung zu weiteren Schritten aufgerufen. Die Aktion, bei der Dutzende Spielzeuge auf den Gehwegen platziert wurden, sollte ein Zeichen gegen Angst und Unsicherheit im Viertel setzen und zugleich ein Angebot zur Zusammenarbeit mit den Behörden sein.

Zwar begrüßen die Organisatoren der Bürgerinitiative erste Reaktionen wie das Versiegeln des ehemaligen ITM-Gebäudes, doch warnen sie, dass sich die Probleme nicht gelöst, sondern vielmehr verlagert hätten. Die Präsenz von Obdachlosen sei weiterhin alltäglich, manche träten provokant auf, zudem seien neue Gruppen hinzugekommen, die das Gefühl von Unsicherheit verstärkten. Verlassene Gebäude in der Pop-de-Băsești-Straße und die alte Mühle an der Nicolae-Titulescu-Straße gelten den Aktivisten als potenzielle neue Brennpunkte.

Scharfe Kritik übt die Ini-tiative an den formalen Vertretungsstrukturen im Viertel: Weder der Stadtteilbeirat noch der zuständige Quartiersmanager hätten auf die Bürgerinitiative reagiert oder Unterstützung angeboten. Die Anwohner fordern nun eine enge und transparente Kommunikation der Stadtverwaltung mit klaren Informationskanälen, regelmäßige Präventionsgespräche mit Polizei und Kommunalpolizei sowie die Einbindung sozialer Organisationen, um zwischen Hilfsbedürftigen und Störern zu unterscheiden. „Wir wollen unserem Viertel Würde und Sicherheit zurückgeben“, erklärte Initiator Caius Ovidiu Merșa. Man werde nicht nachlassen, bis aus den Zusagen eine tägliche Realität geworden sei.