Hermannstadt – Beim Treffen des Deutschen Wirtschaftsclubs Siebenbürgen waren diesmal Teodor Birț und Robert Schwartz zu Besuch. So unterschiedlich die Bereiche der eingeladenen Gäste so interessant gestalteten sich die Einblicke.
Birț, der seit dem Jahr 2001 in der Hermannstädter Stadtverwaltung tätig ist und seit 1. Dezember letzten Jahres das Amt des Verwaltungschefs der Stadt Hermannstadt/Sibiu innehat, berichtete über die aktuellen Projekte der Stadt: Rund 56 Prozent des Budgets fließe in die Stadtentwicklung, so Birț. Vierzig Projekte würden mithilfe von EU-Geldern finanziert. Die Investitionsbereiche der Stadtverwaltung erstrecken sich laut seinem Bericht auf vier Bereiche: „Bildung“, „Infrastruktur und Mobilität“, „Sport, Kultur und Naherholungsgebiet“, sowie „weitere Ziele öffentlichen Interesses“: Unter anderem erwähnte Birț, dass dieses Jahr drei Kitas und zwei neue Kindergärten gebaut sowie eine Schule ausgebaut würden. Auch das „Waisenhaus Maria Teresa“ werde in eine moderne Schule umgebaut. Erwähnung fand ebenfalls, dass die Stadt derzeit ein besonderes Augenmerk auf den öffentlichen Personennahverkehr lege.
Robert Schwartz, 1956 in Hermannstadt/Sibiu geboren, absolvierte das Bruken-thal-Gymnasium und anschließend ein Studium der Germanistik in Bukarest. Er unterrichtete daraufhin an der Deutschen Schule in Bukarest und wurde dort anschließend Direktor. Nach der Wende im Jahr 1991 wanderte er nach Deutschland aus und war dort 32 Jahre lang für die Deutsche Welle tätig; hier hatte er 20 Jahre lang die Leitung der rumänischen Redaktion inne. Seit anderthalb Jahren ist er nun für die Deutsch-Rumänische Gesellschaft e.V. in Berlin tätig: Diese hat sich zum Ziel gesetzt, bilaterale Veranstaltungen mit einem „Echo in beide Richtungen“ anzubieten.
Schwartz gab einen kurzen Überblick über die Geschichte der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Rumänien, die erstmalig am 20. Februar 1880 aufgenommen wurden und deren 145. Jubiläum in diesem Jahr begangen wurde.
Diese Beziehungen seien von Höhen und Tiefen geprägt gewesen, so Schwartz. Insbesondere nach der Wende habe es über die Jahre hinweg eine Intensivierung gegeben. Er selbst habe vier deutsche Bundespräsidenten auf ihren Besuchen nach Rumänien begleitet. Insgesamt sei die Entwicklung nach der Wende positiv verlaufen – denn es habe eine Angleichung stattgefunden: Die Länder in Osteuropa würden auf politischer Ebene heute als gleichberechtigte Partner wahrgenommen.