Temeswar (ADZ) – Bürgermeister Dominic Fritz und der Kreisratsvorsitzende Alin Nica haben am Dienstag und Mittwoch in Bukarest mehrere Gespräche mit Premierminister Florin Cîțu, mit weiteren Regierungsvertretern sowie mit den Verantwortlichen der Nationalen Investitionsgesellschaft CNI geführt. Im Vordergrund standen wichtige Investitionsvorhaben der Stadt Temeswar und des Kreises Temesch, die entweder im Rahmen der Vorbereitungen für das Kulturhauptstadt-Jahr 2023 oder des aus EU-Mitteln finanzierten Nationalen Wiederaufbauplans auf die Prioritätenliste der Regierung gesetzt werden müssten. Nach seiner Rückkehr sagte Fritz, dass er es vorziehe, immer wieder direkt bei den zuständigen Stellen der Regierung vorzusprechen und, wenn nötig, direkt dort Druck auszuüben, damit die Projekte der Stadt auch vorankommen. Er habe inzwischen feststellen können, dass ein ununterbrochener Dialog mit den jeweiligen Ministern oder mit den leitenden Beamten verschiedener der Zentralverwaltung untergeordneten Stellen Früchte zeitigt. Alle Kommunalbehörden wollen irgendetwas von den Zentralbehörden, deshalb müsse man auch oft vor Ort sein, so könne man deutlich mehr Einfluss auf den Lauf der Dinge nehmen, sagte der Temeswarer Bürgermeister.
Kulturminister Bogdan Gheorghiu versicherte den beiden Vertretern der Temescher und Temeswarer Kommunalverwaltung, dass die Regierung in diesem Jahr 60 Millionen Lei für verschiedene mit dem Kulturhauptstadt-Programm verbundene Vorhaben zur Verfügung stellen wird, 2022 soll die Finanzierung bis auf 84 Millionen Lei steigen. 11,5 Millionen Lei sind für die Instandsetzung und den Umbau der ehemaligen Dermatologie-Klinik im alten Spital der Barmherzigen Brüder vorgesehen, knapp 6 Millionen Lei für verschiedene Instandsetzungsarbeiten am Gebäude der Nationaloper und des Nationaltheaters, 11 Millionen Lei für die Sanierung eines ehemaligen Kinos, 8,7 Millionen Lei für die Sanierung des Hauptsitzes der Kreisbibliothek auf dem Freiheitsplatz/Piața Libertății und insgesamt 77,5 Millionen Lei für die Sanierung der Banater Philharmonie. Im Falle des letzten Vorhabens werden auch 2022 Gelder aus dem Staatshaushalt fließen, sie sind bereits eingebunden. Das Kunst- und Technologiezentrum „MultipleXity“, das laut dem gegenüber der EU eingegangenen Pflichtkatalog bis 2023 gebaut werden muss, soll laut Fritz von der CNI bezahlt werden, das Projekt sei jetzt in der Überprüfungsphase.
Der Regierungschef habe Fritz gegenüber gesagt, dass er das Kulturhauptstadt-Projekt als ein strategisches Ziel der Regierung betrachte, man habe sich verpflichtet, daraus eine Erfolgsgeschichte zu machen. Weder die Stadt Temeswar, noch das Land selbst können sich eine Pleite erlauben, sagte Fritz.
Was den Nationalen Wiederaufbauplan angehe, wolle der Bürgermeister den Großteil der von Nicolae Robu geerbten Vorhaben auf die finanzierbare Projektliste setzen, gleichzeitig könne er sich auch viel Neues vorstellen. Es gehe zum einen um Digitalisierung und eine auf erneuerbare Energien basierte Mobilität, zum anderen um die Aufforstung eines relativ großen Areals im Nordwesten der Stadt, den Bau in derselben Gegend eines großangelegten Veranstaltungszentrums, den Bau des neuen Munizipalkrankenhauses und die Erweiterung des Straßenbahnnetzes. Die Stadtverwaltung plane, über den Nationalen Wiederaufbauplan teurere Projekte im Wert von mindestens 5 bis 10 Millionen Euro pro Vorhaben finanzieren zu lassen, sagte Fritz.