Temeswarer Nordbahnhof erneut im Fokus

Polizei richtet „besondere öffentliche Sicherheitszone“ ein

Temeswar – Zwei Wochen nachdem das Thema öffentliche Sicherheit im Bereich des Nordbahnhofs von Temeswar/Timișoara – vor allem aufgrund von Anwohnerprotesten – in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist, hat die Temescher Kreispolizei die Einrichtung einer „besonderen öffentlichen Sicherheitszone“ angekündigt. Die Maßnahme gilt bis zum 13. September und umfasst eine Verstärkung der Einsatzkräfte in den Bereichen öffentliche Ordnung, Kriminalpolizei und Verkehr, gemeinsame Aktionen mit anderen Strukturen des Innenministeriums, gemischte Streifen, tägliche Kontrollen sowie eine permanente Überwachung des Stadtteils um den Nordbahnhof.

Nach Angaben der Kreispolizei handelt es sich dabei nicht um eine kurzfristige Aktion, sondern um Teil eines langfristigen, koordinierten Plans zur Aufrecht-erhaltung der öffentlichen Ordnung und zur Bekämpfung asozialer Phänomene. Im Vordergrund stünden die Verhinderung und Aufklärung von Gewalt- und Eigentumsdelikten, die Bekämpfung von Steuerhinterziehung und illegaler Migration sowie die Erhöhung der Verkehrssicherheit. Sanktionen für Ordnungswidrigkeiten könne auch die Kommunalpolizei verhängen, betont die Behörde, und warnt davor, Sicherheit zu einem Wettlauf zwischen Institutionen zu machen – stattdessen sei enge Zusammenarbeit nötig.

Die Polizei räumt ein, dass die Präsenz von Obdachlosen und Bettelei zu öffentlichem Unbehagen und vereinzelten Vorfällen führen könne. Konkrete Statistiken für den Bereich rund um den Hauptbahnhof liegen derzeit jedoch nicht vor, da diese bisher nur auf Ebene der Polizeireviere oder der Stadt insgesamt erfasst wurden.

Für das gesamte Stadtgebiet meldet die Temescher Kreispolizei in der ersten Jahreshälfte einen Rückgang der Kriminalität um fast 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Straßendelikte seien um gut 23 Prozent zurückgegangen, und es habe keinen einzigen Fall von schwerer Gewalt gegeben. Außerdem verweist die Behörde auf das Ranking der Plattform „Numbeo“, das Temeswar auf Platz 31 in Europa und Platz 59 weltweit in puncto Sicherheit einordnet.

Die Entscheidung zur Einrichtung der Sicherheitszone folgt einer Reihe von Protesten der Anwohner, die sich seit Wochen über mangelnde Sicherheit, fehlende Prävention und unzureichende Kommunikation der Behörden beklagen. Neben der Veranstaltung eines friedlichen Protests mit Spielzeugen (wir berichteten) fordern sie nun direkte, transparente Information und Präventionsarbeit der Stadtverwaltung in Partnerschaft mit der Polizei.