Reschitza – Zum Tag des Umweltschutzes bezog die Karasch-Severiner Umweltschutzgarde einen neuen Sitz. Sie ist jetzt im Zentrum von Reschitza, in der I.L.Caragiale-Straße Nr. 16, in den Räumen eines Blockparterres zu finden und will, so Corina Pascotă, die Erste Kommissarin der Umweltschutzgarde Karasch-Severin, von hier aus „neue Türen des kommunitären und institutionellen Dialogs öffnen“.
Neben den führenden Köpfen der Kreis- und Stadtverwaltung – Kreisratspräsident Sorin Frunzăverde, seine Vizepräsidenten Ionesie Ghiorghioni und Ilie Iova, Vizepräfekt Anton Paulescu, Bürgermeister Mihai Stepanescu u.a – war aus Bukarest auch Horia Irimia angereist, der Vizepräsident der Nationalen Umweltschutzbehörde (ANPM), ein Reschitzaer, der bereits in der Regierung Popescu-Tăriceanu als Staatssekretär (damals im Entwicklungsministerium) tätig war.
Zum Welttag der Umwelt und anlässlich der Eröffnung des neuen Sitzes der Umweltschutzgarde des Banater Berglands hielt Sorin Frunzăverde eine seiner Grundsatzreden, mit denen er, laut eigenen Aussagen, „dem Festivismus solcher Anlässe eigene Nuancen abgewinnen“ will. „Der Umweltschutz in der Europäischen Union geschieht nicht durch die Respektierung drakonischer Regeln“, sagte der ehemalige Minister für Umweltschutz, „sondern eher durch die Finanzierung jener Investitionen in den Umweltschutz, die ein striktes Monitoring der Umweltverschmutzung erlauben und ein je umfassenderes Einsammeln und Verwerten der Siedlungs- und Wirtschaftsabfälle. Leider hat Rumänien das Kapitel Umweltschutz bei den Beitrittsverhandlungen zur EU auf den Knieen unterzeichnet, mit dem Wunsch, je schneller politisch den EU-Beitritt markieren zu können.“
Auch an einen speziellen Tag wie dem Tag der Umwelt sei Realismus nötig, betonte Frunzăverde, der als Vizepräsident der Ko-Regierungspartei PNL immer wieder versucht, Richtungen vorzugeben: „Wir sind durch unsere Unterschrift auf den Beitrittsvertrag und auch aufs Kapitel Umweltschutz Verpflichtungen eingegangen, die wir nur unter Schwierigkeiten realisieren werden. Mehr noch: wir finanzieren nicht eine Infrastruktur, die einer europäischen Umweltschutzpolitik entspricht. Wir finanzieren Kontrollismus, als ob damit eine Ortschaft, ein Verwaltungskreis oder ein Land sauberer und umweltfreundlicher gemacht werden könnten. Das sind Dinge, die wir mit Realismus zur Kenntnis nehmen sollten, auch an einem besonderen Tag wie diesem. Lange können wir die Gegebenheiten sowieso nicht mehr anders sehen, denn kein einziges EU-Land hat bislang eine Nachverhandlung ihres EU-Beitrittsvertrags gefordert. Deshalb muss die Budgetierung des Umweltschutzes in der gesamten EU neu durchdacht werden. Ich denke da an Dezentralisierung, an eine ehrliche Förderung der Regionalisierungstendenzen, daran, dass EU-Mittel von den Regionen und in den Regionen zu verwalten sind, auch, ja sogar vor allem im Bereich Umweltschutz. Erst unter diesem Umständen wird es uns gelingen, uns unseren Beitrittsverpflichtungen anzunähern.“
Der Vizepräsident der Nationalen Agentur für Umweltschutz (ANPM), Horia Irimia, schlug diplomatischere Töne an: „Wir haben uns im Banater Bergland – zumindest vom Standpunkt des Umweltschutzes – eine gute Stellung hinsichtlich der Aufnahme von EU-Mitteln gesichert. Seit ich die Lage auf nationaler Ebene kenne, sehe ich klarer die Situation des Verwaltungskreises Karasch-Severin. Mit einer Absorptionsrate der EU-Mittel, die gegenwärtig bei 200 Millionen Euro liegt, befindet sich dieser Verwaltungskreis in einer engen Spitzengruppe. Mehr noch freut mich aber, zu sehen, wie die Schüler und Jugendlichen sich hier für Umweltschutz engagieren. Das ist Zukunft!“