Bukarest (ADZ) – Kartellamtschef Bogdan Chirițoiu hat angekündigt, dass seine Behörde Situationen mit „ungewöhnlich hohen“ Preisanstiegen infolge der Mehrwertsteuererhöhung zum 1. August untersuchen will. Die Wettbewerbshüter überwachen demnach die Märkte, insbesondere die Bereiche Lebensmittel und Kraftstoffe und erheben hierzu konstant Daten, die auch in einen Preismonitor einfließen, so Chirițoiu im TV-Nachrichtensender Digi 24. Er betonte, dass der Wettbewerbsrat dort eingreifen werde, wo Händler die Situation ausgenutzt und die Preise über das durch die Steuererhöhungen gerechtfertigte Maß hinaus angehoben hätten. Wo es Fälle gibt, in denen die Preiserhöhungen ungewöhnlich hoch ausgefallen sind, werde sich das Kartellamt diese näher anschauen“, versprach er.
Besonders bei Kraftstoffen erwartet Chirițoiu einen sofortigen Preisanstieg, da sich Steueränderungen in dieser Branche erfahrungsgemäß umgehend auf die Preise auswirken. Im Lebensmittelbereich rechnet er damit, dass ein Teil der Mehrwertsteuererhöhung von Ladenketten übernommen wird, nachdem Einzelhändler bereits die Beibehaltung bestimmter Preise oder sogar Preissenkungen angekündigt haben. Für den Lebensmittelsektor plant der Wettbewerbsrat, Ende der ersten Augustwoche Daten zu sammeln und die ersten Auswertungen in der dritten Augustwoche vorzulegen.
Die Mehrwertsteuer ist zum 1. August von 19% auf 21% gestiegen. Die reduzierten Sätze von 5% und 9% wurden durch einen neuen Satz von 11% ersetzt. Diese Maßnahmen sind Teil des ersten Sparpakets der Koalitionsregierung von Ilie Bolojan (PNL), für das im Parlament die Vertrauensfrage gestellt wurde. Konsumenten befürchteten, dass der Handel die Gelegenheit nutzen würden, um Produkte – aus ihrer Sicht – unbegründet zu verteuern.