Will Georgescu etwa im Bukarester Oberbürgermeisterrennen antreten?

Rechtsextremist sucht neuerdings wieder das Rampenlicht

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Bukarest (ADZ) - Der prorussische Rechtsextremist und Ex-Präsidentschaftsanwärter Călin Georgescu ist neuerdings zunehmend aktiv, obwohl er erst Ende Mai seinen Rückzug aus der Politik erklärt hatte. Erst unlängst rückte sich Georgescu wieder ins Rampenlicht, indem er sich in der von schweren Überschwemmungen heimgesuchten Kleinstadt Broșteni, Kreis Suceava, mit Schaufel und Gummistiefeln ausgerüstet als Retter in der Not inszenierte. Wenig später brachte der Chef der rechtpopulistischen AUR, George Simion, den 63-Jährigen sogar erneut als potenziellen Regierungschef ins Gespräch. Entsprechend rätseln Politbeobachter und Medien nun, was hinter dieser Strategie Georgescus stecken könnte. Da mit Ausnahme der Bukarester Oberbürgermeisterwahl, die infolge Nicușor Dans Wahl zum Staatspräsidenten angesetzt werden muss, kein anderes Wahlrennen ansteht, argwöhnt die Presse zurzeit, dass Georgescu möglicherweile für das Amt des Oberbürgermeisters der Hauptstadt kandidieren will.

Der Rechtsextremist selbst gibt sich, wie stets, bedeckt. Sollte er jedoch tatsächlich antreten wollen, so werden seine Chancen als eher gering eingeschätzt – zum einen, weil das Zentrale Wahlbüro (BEC) auch diese seine Kandidatur aller Wahrscheinlichkeit nach ablehnen dürfte, und zum anderen, weil das ultrarechte Lager bei der Hauptstadt-Wählerschaft bisher kaum punkten konnte: So etwa kam der AUR-Anwärter auf das Amt des Bukarester Oberbürgermeisters, Mihai Enache, bei der Kommunalwahl von letztem Juni auf kaum 4 Prozent der abgegebenen Stimmen, während Georgescu selbst bei der vom Verfassungsgericht annullierten ersten Runde der Präsidentenwahl in Bukarest dreimal weniger Stimmen als USR-Präsidentschaftsbewerberin Elena Lasconi eingefahren hatte.