Bukarest (ADZ) – Wirtschaftsminister Radu Miruță (USR) sieht in den Darlehen aus dem europäischen Rüstungsprogramm SAFE eine Chance für die wirtschaftliche Erholung Rumäniens. Das Geld soll nicht nur die Verteidigungsindustrie selbst reaktivieren, sondern auch generell ein Element der nationalen Wachstumsstrategie bilden.
Bis spätestens 29. November muss die Regierung in Bukarest der EU-Kommission eine Liste geplanter Projekte vorlegen. Laut Miruță ist die Frist eng, doch man arbeite in Abstimmung mit dem Verteidigungsministerium an konkreten Vorschlägen. Diese umfassen sowohl direkte Produktionsaufträge an heimische Firmen als auch Projekte mit Technologietransfer aus dem Ausland. Die ersten Auszahlungen aus dem SAFE-Programm (Security Action for Europe) werden für Januar oder Fe-bruar erwartet – möglicherweise auch früher, im Dezember, wie ein Sprecher der EU-Kommission für Verteidigungspolitik sagte.
Rumänien erhält die zweitgrößte SAFE-Zuweisung in der EU, nach Polen (43 Milliarden Euro). Das Gesamtvolumen des Programms liegt bei 150 Milliarden Euro. SAFE gewährt langfristige Darlehen mit bis zu 45 Jahren Laufzeit, zehnjähriger tilgungsfreier Phase und einem Zinssatz von höchstens drei Prozent – ein wichtiger Aspekt für Rumänien, das mit einem hohen Haushaltsdefizit kämpft und auf billige Finanzierungen angewiesen ist.
Neben gepanzerten Fahrzeugen und Sturmgewehren will Rumänien auch eine Korvette und zwei Patrouillenboote über SAFE finanzieren. Weitere Mittel sollen in unbemannte See-, Land- und Luftfahrzeuge sowie in Infrastrukturprojekte mit zivilem und militärischem Nutzen fließen, führte seinerseits Verteidigungsminister Ionuț Moșteanu (USR) aus. Die Marineeinheiten seien auch für den Schutz der Förderanlage im Schwarzmeerprojekt Neptun Deep vorgesehen.