Die Evangelische Kirche A.B. Kronstadt hat kürzlich die Sanierungsarbeiten an dem Haus des sächsischen Kronstädter Gewerbevereins zu Ende gebracht. Die Schriftzüge „Kronstädter Gewerbe Vereinshaus” und „Erbaut 1902” sind jetzt wieder weithin sichtbar.
2012 ist die Immobilie der Kirchengemeinde in einem Zustand fortgeschrittenen Verfalls rückerstattet worden. Im Rahmen der zwischen 2019 und 2023 durchgeführten Restaurierungskampagne wurde die Fassade dem ursprünglichen Zustand entsprechend wiederhergestellt. Der in kommunistischer Zeit unsachgemäß ausgebaute Dachstuhl wurde entmüllt und zurückgebaut.
Die Kosten der Sanierung wurden größtenteils von der Evangelischen Kirche A.B. Kronstadt bestritten und von der Stadt Kronstadt über die Kronstädter Denkmalstiftung (Fundația Monumentelor Istorice Brașov) bezuschusst. Der Kronstädter Kreisrat, Nutzer der Immobilie, bezahlte zwischen 2012 und 2016 keine Miete und erfreut sich auch derzeit eines moderat bemessenen Mietzinses.
Eine erfreuliche Fügung will es, dass eben zu diesem Zeitpunkt das Kronstädter Handwerk die Chance zu einem neuen Aufschwung erhält. Die Stadtverwaltung plant die Errichtung eines Zentrums für duale Ausbildung für die Industrie- und Handwerksbetriebe der Region. Sie kann dazu auf Fördermittel des „Nationalen Aufbau- und Resilienzplans“ (Planul Național de Redresare și Reziliență) zurückgreifen. In dem von der Stadt einberufenen Konsortium sind zahlreiche Partner aus der Industrie anwesend.
Die Evangelische Kirche A.B. Kronstadt ist überzeugt davon, dass auch das Handwerk Unterstützung dringend benötigt. Gut ausgebildete Handwerker sind nicht nur in den Neubauvierteln Kronstadts gesuchte Fachleute. Handwerker, die traditionelle Handwerkstechniken beherrschen, werden dringend gebraucht, um eine bedeutende Ressource Kronstadts fachgerecht zu erhalten: die zahlreichen, im Laufe der Jahrhunderte errichteten Baudenkmäler. Unsachgemäße Reparaturen untergraben das Kulturerbe der Stadt.
Fachkenntnisse könnten durch Vermittlung von Handwerkskammern aus Deutschland und der Schweiz – zwei der Länder, in denen die Handwerkszünfte niemals aufgelöst wurden – einfließen. Im Geiste der traditionellen Verbindung von Kirche und Handwerk hat die Evangelische Kirche A.B. Kronstadt in diesem Jahr bereits Gespräche zwischen Vertretern des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, der Handwerkskammer für München und Oberbayern, des Deutschen Wirtschaftsklubs Kronstadt, des Kronstädter Bürgermeisteramts und des Schulinspektorats vermittelt. Bei den ersten Treffen wurden mehrere Hauptfelder der Zusammenarbeit festgelegt: fachlicher Wissenstransfer, die Teilnahme an internationalen Konferenzen und die dauerhafte Unterstützung beim Aufbau des lokalen Systems einer dualen Berufsbildung.