Besondere Verdienste kommen Dr. Michael Kroner besonders in der Neubewertung der Heimatkundeforschung zu, als in den Jahren unter der kommunistischen Herrschaft kaum über die Geschichte der Siebenbürger Sachsen, allgemein der Deutschen in Rumänien, geschrieben werden konnte. Dafür setzte er sich besonders ein nachdem er 1968 als Redakteur für Geschichte, Volks- und Heimatkunde an der im selben Jahr im März in Kronstadt gegründeten überregionalen Wochenschrift „Karpatenrundschau“ angestellt worden ist. Er hat es verstanden, mehrere Historiker für diesen so wichtigsten Bereich wie Maja Philippi, Thomas Nägler, Gernot Nussbächer, Paul Niedermaier u.a. für die Mitarbeit heranzuziehen, führte Rundtischgespräche zur Geschichte, die großen Anklang auch in den Fachkreisen fanden, hat mehrere Studien und Bücher zu diesem Bereich veröffentlicht.
Geboren wurde Michael Kroner am 22. Dezember 1934 in Weißkirch bei Schäßburg. In der Stadt an der Kokel besuchte er das Lehrerseminar um nachträglich sich dem Geschichtsstudium in Klausenburg zu widmen, das er 1958 abgeschlossen hat. Anschließend arbeitete er zehn Jahre als Geschichtslehrer und war zeitweilig auch Direktor der deutschen Abteilung des Lyzeums von Bistritz. Als er nach Kronstadt als Redakteur zur KR berufen wurde, hat er sich da einen Namen durch die wöchentliche Veröffentlichung der Heimatkundeseite, durch die Einführung mehrerer Rubriken in diesem Bereich gemacht. Diese kamen, wie auch die Kulturseiten, ganz besonders gut bei den Lesern an. Michael Kroner zeichnete sich da auch als guter und fleißiger Kollege aus, wie er auch in meiner Erinnerung geblieben ist. 1972 promovierte er an der Bukarester Universität mit seiner Dissertation über das Leben und Werk von Stephan Ludwig Roth, dem er auch nachträglich mehrere Bücher und Studien widmete. 1978 musste er die Redaktion verlassen, da er mit seiner Familie den Ausreiseantrag in die Bundesrepublik Deutschland gestellt hatte. Genehmigt wurde dieser nach einem Jahr, in dem er am Kronstädter Geschichtsmuseum gewirkt hat.
Die Aussiedlung hat ihm dann mehr Möglichkeiten geboten, seinen Forschungen nachzugehen. Zwei Jahre (1980 – 1982) war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg tätig. Nachträglich übernahm er mehrere Forschungsaufträge im Landkreis Fürth bis 1995, als er in den Rentenstand trat. Doch auch weiter ist er ehrenamtlicher Archivist dieses Landkreises bis heute geblieben. Seine Tätigkeit fand ihren Niederschlag in 1689 publizistischen Beiträgen und Rezensionen, 180 wissenschaftlichen Aufsätzen in Zeitschriften und Büchern, 27 Büchern und Broschüren. Außer Themen zur Geschichte der Siebenbürger Sachsen und der Deutschen in Rumänien, befasste er sich mit Problemen der Nationalitätenpolitik in Südosteuropa, mit der Geschichte Mittelfrankens, verfasste Ortsmonographien. Für seine besonderen Verdienste wurde ihm 2006 der Kulturpreis der Landsmannschaften der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und Österreich, 2010 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, und 2011 die Heinrich von Mosch-Medaille des Historischen Vereins von Mittelfranken verliehen.
In Dr. Michael Kroner haben wir auch nach seiner Aussiedlung einen geschätzten, wenn auch nur gelegentlichen Mitarbeiter, der auch heute mit unserer Wochenschrift in freundlicher Verbundenheit bleibt. Außer Gesundheit wünschen wir ihm und seiner Familie auch ein schönes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr 2015.