Die Gedanken sind frei...
… und damit natürlich auch der Glauben. Im Zentrum jedes Sachsentreffens steht die evangelische Kirche, die Kirchenburg, „ein feste Burg ist unser Gott“. In Zeiden ist sie gar die größte im ganzen Burzenland. Und zum Sachsentreffen rappelvoll! Den Festgottesdienst am Samstag zelebrierten Bischof Reinhart Guib, Pfarrer Danielis Mare (Zeiden), Bischofsvikar Daniel Zikeli (Bukarest) und Dechant Pfr. Alfred Dahinten (Mühlbach), der die Predigt hielt. Den festlichen Abschluss des Gottesdienstes krönte eine Musikmeditation von Organist Klaus Dieter Untch.
Am Freitag und Samstag gehörte das Zentrum von Zeiden wieder den Siebenbürger Sachsen – und alle durften sich mitfreuen, mittanzen und mitfeiern. Seine Identität und Geschichte zeigen dürfen – auch das ist ein wichtiger Teil von Freiheit! Am Umzug durch den Stadtkern nahmen zahlreiche Tanzgruppen und Blasmusikkapellen teil: aus Schäßburg, Hermannstadt, Bistritz, Sächsisch Regen und aus Deutschland.
Das Schlussritual des diesjährigen Sachsentreffens setzte eine kleine Wanderung auf den Zeidner Berg voraus. Ziel: der dort in die Wiese auf dem Zeidner Schulfestplatz eingegrabene „Wunderkreis“. Am Ende jedes Schul- bzw. Kronenfestes mit verschiedenen Wettbewerben gingen früher alle Kinder zu den Klängen des „Postillion-Marsches“ im Gänsemarsch durch diese Spirale. Anschließend erhielt jeder einen Kipfel – daher auch der Name „Kipfelmarsch“. Wie alt genau dieser Brauch ist, kann niemand genau sagen. Zum Sachsentreffen durften auch die Erwachsenen mitmarschieren – und den Kipfel bekamen auch „Seiteneinsteiger“, die nicht durch die ganze Spirale mitgelaufen waren. Auch traditionelle Bräuche lassen kleine Freiheiten zu. Gut so!