Eine nicht häufigeAusstellung über die Tätigkeit von Restauratoren ist in der Mansarde des Kronstädter Museums der städtischen Wohnkultur (Marktplatz Nr. 15) am 20. Oktober l.J. eröffnet worden und kann bis zum 20. Januar 2015 besichtigt werden. Unter der Bezeichnung „Recuperări, restituiri, restaurări“ (Wiederbekommen, Rückerstattung, Restaurierung) ist die Ausstellung Teil eines großen Projektes „Private ethnografische Sammlungen aus Rumänien. Restaurierung des materiellen Kulturfonds, ein Weg zur dauerhaften Entwicklung“, finanziert von der Verwaltung des Nationalen Kulturfonds, um in die Restaurierung wertvoller Exponate aus dem privatem Besitz, aber auch dem der Ethnografiemuseen einzuführen.
Zum ersten Mal treffen da Studenten zusammen, die Restaurierung an namhaften Hochschulen erlernen und wertvolle Objekte wiederherstellten, die erneut in den Kulturfonds aufgenommen werden konnten. Unter Anleitung von Hochschulprofessoren und Fachleuten des ASTRA Museumskomplexes von Hermannstadt und der Bukarester Kunstuniversität haben sie Ikonen und Handkreuze aus dem 18.und 19. Jahrhundert, Keramik, Pelzjacken, eine Holzlade aus Henndorf aus dem 16. Jh., ein Holzgerät zum Entfernen der Körner vom Maiskolben u.a restauriert. Genaue Angaben werden den Besuchern in Bild und Text an mehreren Schautafeln über den Zustand vor und nach der Restaurierung, die vorgenommenen Eingriffe, das Alter der restaurierten Gegenstände, deren Eigentümer, durchgeführte Analysen, und die Namen der Restauratoren geboten.
Es handelt sich dabei um Objekte aus mehreren Landeskreisen – Argeş, Bihor, Hermannstadt, Hunedoara, Olt, Vrancea, Suceava, Zalău – sowie auch aus dem hiesigen Ethnografiemuseum. Restaurator Csipo Arpad vom Kronstädter Ethnografiemuseum, dem das Museum der städtischen Wohnkultur zugehörig ist, stellt einige Holzobjekte zur Schau – eine Wiege, einen Stuhl mit Cordoba-Leder überzogen –, für die er heuer den großen Preis beim Landessalon für Restaurierungen in Craiova erhalten hat.
In die Ausstellung, die auch als Erfahrungsaustausch zwischen den jungen Restauratoren durch deren große Teilnahme gewertet werden kann, führte Dr. Ligia Fulga, Direktorin des Kronstädter Ethnografiemuseums ein, die sich auf die Bedeutung der Tätigkeit als Restaurator bezog.
Wenn man allgemein von Restaurierung spricht, so bezieht man sich auf die Wiederherstellung von Werken der bildenden Kunst, aber auch der Architektur und kulturhistorischer, wertvoller Gegenstände. Zwischen Restaurierung und Konservierung besteht ein Unterschied, da es sich im zweiten Fall um die materielle Sicherung von Werken aus der Vergangenheit in ihrem ursprünglichen Zustand handelt.
Bei der Restaurierung handelt es sich um die ursprüngliche Wiederherstellung. Die Einwirkungen von Licht, Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen, Luftverunreinigung, mechanische Belastungen, Eingriffen von Menschenhand führen oft zu Schäden an sehr wertvollen Kulturzeugnissen, die für die Nachwelt erhalten bleiben müssen. Hier kommt die wichtige Aufgabe der Restauratoren hinzu, dieses zu gewährleisten. Sie benötigen eine Spezialausbildung, um dem jeweiligen Objekt nicht eventuell noch mehr Schaden zuzufügen.
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts, als der große Ausbau der Museen einsetzte, hat jede derartige Kulturinstitution eine Sonderabteilung für Restauration eingeführt, in der die Restauratoren meist nicht nur Objekte aus den eigenen Beständen, sondern auch aus anderen Sammlungen wiederherzustellen versuchen. Die gegenwärtige Ausstellung bietet somit einen Einblick in diese sehr wichtige Tätigkeit, aber auch eine Einsicht über die bestehenden Restaurierungswerkstätten und macht auf die Restauratoren aufmerksam.