Mehrere Töchter des aus Hermannstadt stammenden Johann Ludwig Hesshaimer, der im Jahr 1843 in Kronstadt die Spezerei-Handlung „Zum weißen Löwen“ eröffnete und damit eine namhafte, über mehrere Generationen aktive Kaufmanns-Dynastie begründete, sollten Berufsmusikerinnen werden: Leontine Johanna Hesshaimer (1855-?), Julie Hesshaimer (1858-1940) und Marie Justine Hesshaimer (1863-1913). Alle drei werden im Rahmen unserer auf einer Dokumentation aus dem Jahr 1943 fußenden Artikelserie „Kronstädter Musikerinnen“ vorgestellt, und zwar in der alphabetischen Reihenfolge ihrer Vornamen. Im folgenden, sehr kurz gefassten Artikel aus unbekannter Feder über Julie Hesshaimer fällt auf, dass ihr Todesjahr offenbar falsch angegeben ist. In der online verfügbaren Genealogie der Siebenbürger Sachsen ist vermerkt, dass sie am 24. Juni 1858 in Kronstadt geboren wurde und ebenda am 8. September 1940 gestorben ist.
Geb. 1858 in Kronstadt, gestorben 1941 ebenfalls in Kronstadt. Der Vater: Johann Ludwig Hesshaimer, Kaufmann, die Mutter: Julie geb. Schnell (1).
Julie Hesshaimer erhielt gleich ihren Schwestern ihre allgemeine und musikalische Ausbildung im „Institut Humpel“ (2) in Kronstadt. Bei Musikdirektor Neubner (3), der aus Deutschland an das Institut gerufen war, studierte sie in den Jahren 1872-1873 Klavier und Gesang.
Einige Jahre später studierte sie in München am Konservatorium und war dort gleichzeitig als Gesangslehrerin tätig.
Nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat war sie hier als geschätzte Musiklehrerin für Klavier und Gesang sehr gesucht und hatte stets viele Schülerinnen.
Anmerkungen:
(1) Johann Ludwig Hesshaimer (1817-1873) und Johanna Ludovika Schnell (1821-1870) ließen sich am 1. Mai 1844 in Kronstadt miteinander trauen.
(2) Wilhelm Humpel (1831-1899), Komponist, Musiklehrer und Instrumentalist (Flötist), wirkte auch als I. Chormeister des Kronstädter Männer-Gesangvereins (1871-1873).
(3) Ottomar Neubner – siehe Folge VIII, Anmerkung 6, der Artikelserie „Kronstädter Musikerinnen“ (KR 17/30.04.2025)