Die abenteuerliche Fahrt hat am 27. April begonnen. In Oberstaufen im Allgäu gingen die 111 Teams an den Start. Ziel der Allgäu-Orient-Rallye ist Amman in Jordanien, wobei dem Gewinner ein echtes Kamel zuwinkt. Diese Woche machte eines der Teams auch in Temeswar Halt. Das Team „Karlsruhe hilft!“ mit der Wettbewerbsnummer 100 gelangte durch den Freundeskreis Karlsruhe-Temeswar in die westrumänische Großstadt und spendete für das Temescher Kreiskrankenhaus sechs Rollstühle, 20 Rollatoren und sonstige Krankenhausausstattung. Denn die Allgäu-Orient-Rallye bedeutet nicht nur Abenteuer, sondern sie hat auch einen ausgeprägten karitativen Zweck.
„Die Autos, die an der Allgäu-Orient-Rallye teinehmen, müssen älter als 20 Jahre sein bzw. nicht mehr als 1111 Euro pro Auto kosten“, sagt Teammitglied Jens Scholl. „Bei der Rallye geht es nicht um Geschwindigkeit. Es ist eine Kombination aus Abenteuer und Helfen“, fügt er hinzu.
Die Allgäu-Orient-Rallye findet in diesem Jahr bereits zum achten Mal statt. Der große Preis des Rennens ist ein Kamel, das allerdings im Gastland bleiben muss. Das Gewinnerteam spendet es in der Regel einem jungen Beduinen oder Farmer und schafft somit einem armen Menschen eine Existenzgrundlage. Auch während der Rallye werden zahlreiche Hilfsprojekte sowohl von den Rallyeveranstaltern wie auch von den einzelnen Teams durchgeführt. Die mehr als 6.000 Kilometer lange Strecke legt das Team „Karlsruhe hilft!“ mit drei Volvos 850 Kombi zurück, die am Ziel ebenfalls gespendet werden. Alex Kast, Bernd Maternus, Jens Scholl, Paul Theuerkorn, Karl Steffens und Paul Baral sind die sechs Abenteuerlustigen, die den langen Weg auf sich genommen haben. Die Anhänger, mit denen das „Karlsruhe hilft!“-Team die Krankenhausausstattung nach Temeswar befördert hatte, wurden dem lokalen Caritasverband gespendet. Die mitgebrachten Mobilitätshilfen spendete zum Großteil das Diakonissenkrankenhaus in Karlsruhe, aber auch die Heimstiftung sowie andere Privatpersonen unterstützten das Team „Karlsruhe hilft!“. „Man muss eine gewisse Portion Verrücktheit mitbringen. Die haben wir wohl alle, sonst wären wir nicht hier“, sagt Teammitglied Jens Scholl. „Zum Einen reizt uns das Abenteuer, aber auch, Land und Leute kennenzulernen“. Da die Teams keine Autobahnen und Navigationsgeräte benutzen dürfen und sich nur auf Karten verlassen, müssen sie oft mit der Bevölkerung in Kontakt treten, um sich nach dem richtigen Weg zu erkundigen. „Bisher wurden wir überall sehr freundlich empfangen“, sagt Jens Scholl.
Die Allgäu-Orient-Rallye trägt unter anderem auch zur Völkerverständigung bei. Dabei müssen die Teams gewisse Regeln einhalten. Sollten sie in einem Hotel übernachten, darf dieses nicht mehr als 11,11 Euro pro Nacht kosten. Meist wird jedoch im Auto, im Zelt oder sogar im Freien übernachtet. Es gewinnt nicht das Team, das zuerst ankommt, sondern es werden Punkte für Aufgaben vergeben, die während des Rennens durch die Organisatoren gestellt werden. Das „karlsruhe hilft!“-Team reist von Rumänien aus in die Türkei, dann nach Israel und soll am 17. Mai in der Zwei-Millionen-Einwohnerstadt Amman in Jordanien ankommen. Von da geht es am 18. Mai wieder nach Deutschland zurück – allerdings nicht mehr im Auto, sondern im Flugzeug.
Wer wissen möchte, wo sich das „Karlsruhe hilft!“-Team gerade befindet, der kann die Webseite des Teams Nr. 100 abrufen: www.karlsruhe-hilft.com.