Wien/Temeswar - Der aus Temeswar/Timișoara stammende Mathematiker Adrian Constantin von der Universität Wien ist vor wenigen Tagen mit dem Wittgenstein-Preis ausgezeichnet worden. Den österreichischen Wissenschaftspreis vergibt der Wissenschaftsfonds FWF auf Empfehlung einer internationalen Fachjury, der auch Nobelpreisträger angehören.
Seit 2008 ist Adrian Constantin Professor am Institut für Mathematik der Universität Wien und gehört seit 2010 zu den „ISI Highly Cited Researchers“ der 250 meistzitierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit im Bereich „Mathematik“. Der gebürtige Rumäne beschäftigt sich in seiner Forschungstätigkeit mit nichtlinearen, partiellen mathematischen Beschreibungen von Naturphänomenen und untersucht derzeit im Rahmen eines WWTF-Projekts Wasserwellen mit Wirbelverteilung, die bei der Vorhersage von Tsunamis von Bedeutung sind.
„Adrian Constantins Forschungen tragen dazu bei, das Ausmaß von Klimaphänomenen wie El Nińo oder Naturkatastrophen wie Tsunamis besser vorhersagen zu können. Er leistet auf seinem Gebiet Grundlagenforschung, die weltweit gefragt ist und sich unmittelbar auf die Praxis auswirkt“, sagt FWF-Präsident Klement Tockner. Seine Untersuchungen und die von ihm entwickelten Verfahren eröffneten neue Forschungsrichtungen und fanden Anwendung bei der Beobachtung einer Vielzahl von Wellenphänomenen in der Natur, wie z.B. Tsunamis. In den Forschungsgruppen von Adrian Constantin wurden im Laufe der Zeit zahlreiche Nachwuchsforscherinnen und -Forscher ausgebildet.
Adrian Constantin, der das deutsche Nikolaus-Lenau-Lyzeum in Temeswar besucht hat, ist Träger zahlreicher internationaler Preise, wie etwa des Göran-Gustafsson-Preises der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften, des Friedrich-Wilhelm-Bessel-Preises der deutschen Humboldt-Stiftung sowie eines ERC Advanced Grant. Der Wittgenstein-Preis ist mit 1,5 Millionen Euro dotiert und dient dazu, die Forschung des Preisträgers zu unterstützen.