Kronstadt - Werden nicht dringend Rettungsmaßnahmen eingeleitet, droht das ehemalige Brukenthalpalais von Sâmbăta de Jos ganz zu verfallen. Ein diesbezügliches neues Alarmsignal zog der Leiter der Kronstädter Kreisdirektion für Kultur, George Mitran. Das ehemalige Schmuckstück, errichtet von dem Bruder des Barons Samuel von Brukenthal, Josef, in den Jahren 1750 – 1760 im Barockstil war Teil eines Lipizzaner-Gestüts. Nach dem Tod des letzten Erben im 19. Jahrhundert verlor das Palais von seinem Glanz. Nach der 1948 erfolgten Enteignung diente dieses als Verwaltungssitz der damaligen landwirtschaftlichen Staatsbetriebs (IAS), dem das hiesige Gestüt unterstand, wobei niemand an dessen Restaurierung oder auch nur Schutzmaßnahmen dachte. Zum Teil wurde nun der Bau mit Schutzplanen abgedeckt, was den traurigen Bauzustand verbergen soll. Das Dach ist stark beschädigt, ein Teil des Baus ist eingestürzt. Reste der an den Wänden befindlichen Ornamente und die aus Wien gebrachten Kachelöfen erinnern an den ehemaligen Glanz des Palais.
George Mitran hat das Kulturministerium vor einigen Jahren auf diese Lage aufmerksam gemacht. Dieses hat nun einige Schritte eingeleitet, um das Palais zu übernehmen, das als Denkmal der Kategorie A eingestuft ist und seit 2002 von der Landesbehörde für Forstwesen Romsilva verwaltet wird. Auch der Kronstädter Kreisrat beabsichtigt ein diesbezügliches Restaurierungsprojekt auszuarbeiten, um dafür eine europäische Finanzierung heranzuziehen. Laut Einschätzungen der Behörden würde es dafür zehn Millionen Euro benötigen. Werden nicht dringend konkrete, unbürokratische Maßnahmen getroffen, so droht der Einsturz des gesamten Palais.