Rumänisch-Tschiklowa - Am Sonntag, dem 21. Mai, feierte man weltweit den Tag der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung. Dem sollte vom Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ und vom Demokratischen Forum der Banater Berglanddeutschen gebührend gedacht werden und so entschloss man sich, mit dem „Franz Stürmer“-Chor für zwei Tage in ein rumänisches traditionelles Banater-Berglanddorf zu fahren. Ilidia, ein geheimnisvolles Dorf im Banater Bergland, heute der Gemeinde Ciclova Română zugehörig, im Raum um Orawitza gelegen, wurde einst als das „amerikanische Dorf“ bekannt. Warum? Ein Großteil der hiesigen Bevölkerung wanderte arbeitsbedingt in der Zwischenkriegszeit in die Vereinigten Staaten aus, um ein besseres Leben zu haben. Heute noch heißen die Nachkommen jener Dorfbewohner „die Amerikaner“. Der Ort war aber auch schon im frühen Mittelalter durch seine drei Burgen und als Alterssitz hochgestellter Adliger sowohl aus Byzanz, als auch aus dem Königreich Ungarn bekannt. Dieses Dorf war auch das Ziel der Sänge-rinnen aus Reschitza, die am ersten Tag, dem 20. Mai, kräftig für die Aufführung am darauffolgenden Tag geprobt hatten. Am Sonntag trat dann der Reschitzaer deutsche Chor in der rumänisch-orthodoxen Kirche nach dem sonntäglichen Gottesdienst auf. Begrüßt wurde der „Franz Stürmer“-Chor unter der Leitung von Musiklehrerin Elena Cozâltea (sie stammt aus Ilidia), vom orthodoxen Pfarrer Titel Cătălin Adrian Boboc, der alle Chormitglieder willkommen hieß und die Gläubigen herzlichst einlud. Der Chor gab sein Bestes und wurde mit reichlichem Beifall belohnt. So feierte man diesen Welttag im Banater Bergland in einem rumänischen Milieu mit deutschen Volksliedern.
Erwin Josef Ţigla