Hermannstadt - Das Interesse von Jugendlichen für Geschichte zu wecken, ist meist nicht gerade einfach. Die Mitarbeiter des Museums für sächsische Volkskunde und Kunst „Emil Sigerus“ versuchten es, indem sie die Jugendlichen in ihre Arbeit mit einbezogen. Bei dem Bildungsprojekt „Die Blume der bemalten sächsischen Möbel. Wo befindet sie sich nun?“ übten sich Schülerinnen und Schüler nicht nur in Feldforschung, sondern auch in der Kunst der Fotografie.
Die Ergebnisse der Arbeit der 26 „Nachwuchsforscher“ wurden am vergangenen Freitag im Schatzkästlein, am Kleinen Ring/Piaţa Mică, von Projektleiterin Simona Malearov vorgestellt. Die Schüler aus Hermannstadt/Sibiu, Freck/Avrig, Agnetheln/Agnita und Rothberg/Roşia arbeiteten unter dem Motto des Projektes „Suche. Finde. Erkenne.“. In diesem Sinne machten sie sich auf die Suche nach alten, bemalten Möbelstücken, ob im eigenen Zuhause oder bei den Großeltern auf dem Dachboden oder in den Scheunen. Ihr Ziel war, diese nicht nur zu finden, sondern auch zu dokumentieren. Als Vorbereitung wurden Workshops zu den Themen Holzmalerei und Fotografie durchgeführt.
Besondere Hilfe bei dem Vorhaben erfuhren die Organisatoren und Teilnehmer von Dr. Bernard Cotton, der sich zwar dem Studium der britischen Möbelstücke gewidmet hat, doch seit einigen Jahren eng mit dem „Emil Sigerus“-Museum zusammenarbeitet. „Meines Wissens ist es das erste derartige Bildungsprojekt in Rumänien“, sagte Cotton. Auch für ihn war es ein Novum, in einem Land zu arbeiten, dessen Sprache er nicht spricht. „Doch die Bilder der jungen Forscher sprechen eine allen verständliche Sprache“, schlussfolgerte er.
Die Ausstellung im Schatzkästlein kann bis zum 25. November besichtigt werden.