„Die unsichtbare Kathedrale“

Denkmalpflege und Musealisierung an der evangelischen Stadtpfarrkirche Hermannstadt

Unausgeführter Restaurierungsvorschlag für die Hermannstädter Stadtpfarrkirche aus dem Jahr 1852: Der Architekt Anton Staudacher schlug unter anderem den Abriss der Ferula vor.

Hermannstadt - „Die unsichtbare Kathedrale - Denkmalpflege und Musealisierung an der Stadtpfarrkirche Hermannstadt 1839-1921“ lautet der Titel der Ausstellung, die am Donnerstag, dem 8. November, im Grafikkabinett des Brukenthalmuseums eröffnet wird. Die Vernissage findet um 16 Uhr statt.

Veranlasst wurde die Ausstellung von der derzeitigen Restaurierungskampagne in der evangelischen Stadtpfarrkirche in Hermannstadt/Sibiu und in deren Rahmen soll der in der Vergangenheit geübte Umgang mit dem Kulturerbe dieses Baudenkmals beleuchtet werden.

Anhand einer Auswahl von über 60 Architekturzeichnungen, historischen Fotografien und Grabfunden, die nie zuvor zu sehen waren, wird in der Exposition die überraschende Tragweite der Eingriffe und der Kosmos denkmalpflegerischer Prinzipien gezeigt, auf welche die im 19. und 20. Jahrhundert durchgeführten Interventionen zurückgehen.

Im Zuge zweier groß angelegter Restaurierungskampagnen erfuhr die Ausstattung der evangelischen Stadtpfarrkirche zwischen 1853 und 1914 tiefgreifende Eingriffe, die viel umfassender waren als jene, die die lutherische Reformation dreihundert Jahre zuvor vorgenommen hatte und führten zu dem Verlust des bis dahin noch mittelalterlichen Erscheinungsbildes. Während ein Teil der reichen Ausstattung unwiderbringlich verloren ging, fand ein anderer Teil seinen Weg in das Brukenthalmuseum.
Die Ausstellung wird durch Schroubek Fonds Östliches Europa und den Verein Restauro Messerschmidt gefördert.