Doppelte Buchvorstellung zur Geschichte Siebenbürgens im Brukenthalpalais

Hermannstadt - Am Mittwoch, den 15. Oktober, werden im Konferenzsaal des Brukenthalpalais in Hermannstadt/Sibiu um 17 Uhr gleich zwei Neuveröffentlichungen zur Geschichte Siebenbürgens dem interessierten Publikum vorgestellt.

Der Band „Initia Reformationis Transsilvaniae. Vielfalt, Aufbrüche, Rezeptionsräume in der Frühen Neuzeit“ herausgeben von Ulrich A. Wien und erschienen im de-Gruyter-Verlag dokumentiert die Tagung „Grenzen überschreiten – 500 Jahre Reformation in Hermannstadt, Siebenbürgen“, die 2019 in den Räumen der Evangelischen Akademie Siebenbürgen stattgefunden hat und aus Mitteln der Hasso-Plattner-Stiftung gefördert wurde. Die Tagung war eine gemeinschaftliche Veranstaltung des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landekunde (AKSL) und der Lucian-Blaga-Universität. Internationale Expertinnen und Forscher hatten sich über die Wahrnehmung der reformatorischen Ideen in Siebenbürgen ausgetauscht und die Erkenntnisse im internationalen Forschungskontext eingeordnet und diskutiert. Der vorliegende Band sammelt nun die damals vorgestellten Vorträge in Buchform, wobei der Band auf der Homepage des Verlags auch als Open Acces verfügbar ist. „Dem Herausgeber ist es gelungen, die Publikation in der neuen Publikationsreihe von REFORC beim prominenten internationalen Verlag de Gruyter (Studies in Early Modern Christianity in Central Europe) zu veröffentlichen. Es verspricht, ein Standardwerk zu werden.“ erklären die Veranstalter. 

Beim zweiten Band handelt es sich um einen Quellenband zum Eigenlandrecht der Siebenbürger-Sachsen. „Zum Eigenlandrecht der Siebenbürger Sachsen. Edition und Studien zu Quellen und Vorarbeiten auf der Grundlage der Sammlung von Thomas Bomelius (1560–1563)“ in der Herausgeberschaft von Julia Derzsi und Mária Pakucs-Willcocks erscheint im Rahmen des Projekts „Gute Policy in den Städten Siebenbürgens und Rumäniens, 1500–1800“, welches von der Verwaltungsbehörde für die Finanzierung von Hochschulbildung, Forschung, Entwicklung und Innovation (UEFISCDI) unterstützt und am Nicolae-Iorga-Institut für Geschichte in der Zeitspanne 2022-2024 durchgeführt wurde. Über den Band heißt es in einer Pressemitteilung der Organisatoren: „Die von Julia Derzsi und Mária Pakucs-Willcocks besorgte Edition von Bomelius’ Vor-arbeiten zum ‘Eigenlandrecht der Siebenbürger Sachsen’ ist ein Meilenstein der Forschung. Auf der Basis der von Honterus veröffentlichten Pandekten-Ausgabe und im Kontext der Kronstädter Rechtstradition, die von der Nationsuniversität konstruktiv rezipiert wurde, fand die Kodifizierung des späteren „Eigenlandrechts“ (1583) statt. Nach ersten Vorstufen konnte schließlich mit maßgeblicher Unterstützung von Albert Huet der letztlich von Bomelius entwickelte Stand 1580 nochmals unter den Kommunitäten des Sachsenlandes zirkulieren und abschließend redigiert werden. Diesen Prozess zeichnet die nun vorgelegte Edition nach.“