Hermannstadt – Nicht nur national und in den Reihen der nach Deutschland, Österreich und der Schweiz emigrierten Siebenbürger Sachsen, sondern auch im französischen Sprachraum Europas trägt das Brukenthalmuseum einen achtbaren Namen. Nach Angabe der Information im Dezember 2021, dass ein mehr als vier Jahrhunderte altes Parament aus dem Museumsinventar in Hermannstadt/Sibiu an das Musée Jaquemart-André Paris ausgeliehen wurde und dort noch bis Montag, den 24. Januar, als ein Exponat der Ausstellung „Botticelli Artiste & Designer“ weit von sich reden machte, zeigten Historikerin Dr. Raluca Teodorescu, Referent der Öffentlichkeitsarbeit Dr. Alexandru Constantin Chituță und Direktor Prof. Dr. Sabin Adrian Luca sich wenige Tage vor Neujahr 2022 stolz auf die beiden steinernen Reliefs aus dem Bestand der Geschichtsabteilung im Altemberger-Haus, die bis zum 17. April im belgischen „Musée royal de Mariemont“ besichtigt werden können. Gemeinsam mit über 30 anderen Einrichtungen aus mehr als 15 Ländern Europas beteiligt sich das Brukenthalmuseum seit dem 20. November 2021 an der temporären Sammelausstellung „Le mystère Mithra, plongée au œur d´un culte romain“, die just am römisch-katholischen und protestantischen Oster-Sonntag schließt. Rumänien ist auch durch das „Museum für Dakische Zivilisation Deva“ und das „Museum für die Geschichte Transsylvaniens“ daran beteiligt. Beide Reliefs aus dem Inventar des Altemberger-Hauses Hermannstadt zeigen einen Stier mit Reiter und somit das schlechthin prägende Bild aus dem Kult der Erlösung durch den indo-iranischen Gott Mithras, dessen religiöse Bedeutung noch im 1. Jahrhundert n. Chr. im Römischen Reich bald weitreichend Fuß fasste. Jener römische Mythos berief sich auf die Geburt des Mithras aus einem Felsen am 25. Dezember. Museumsdirektor Prof. Dr. Luca unterstreicht, dass auf dem Boden der antiken Provinz Dakien Mithras-Tempel nachgewiesen werden konnten.
Weitere Aussteller im belgischen Mariemont sind Stätten wie das Archäologische Museum Frankfurt, der Louvre, die Eremitage Sankt Petersburg, das Geschichtsmuseum Budapest oder die Universität Amsterdam.