Hermannstadt – Zwar lässt der neue Verstädterungsplan (Plan Urbanistic General, PUG) mit reichlich Verspätung auf sich warten, und dass zwischen Architekten, Unternehmern und Einheimischen Meinungsverschiedenheiten bestehen, die teils gar zu Spaltungen untereinander in ein und denselben Fachkreisen geführt haben, ist auch kein Geheimnis mehr für Gäste und Bürger aller politischen, kulturellen und ökonomischen Sparten, denen für Hermannstadt noch einiges vorschwebt. Trotzdem rückt die finale Ausfertigung des aktuell durch die Geschäftsgesellschaften SC Daedalus Proiect Sibiu und SC Intergraph Computer Services anzupassenden PUG, der den älteren und noch immer gültigen ablösen soll, mit eiligen Schritten heran, und betreffend den Altstadt-Kern um den Großen Ring/Piața Mare, den Huetplatz und den Kleinen Ring/Piața Mare ruft das Rathaus seit Donnerstag, dem 25. September, öffentlich zu Stellungnahmen über Änderungsvorschläge auf. Optionen für die ein oder anderen Neubauten sind gemäß Plan für das einschlägige Viertel nicht vorgesehen, doch deckt die Straßenkarte hierfür etwa das Grundstück zwischen der Fleischergasse/Mitropoliei und der Brukenthalgasse/Str. Alexandru Xenopol, um dessen Verwertung Investor Iancu-Sebastian Boncuț und Architekt Lucian Alexandru Găvozdea sich höchstwahrscheinlich nach wie vor bemühen (die ADZ berichtete), nicht ab. Ein geduldiger Blick auf den teilweisen Grundriss des bald erneuerten PUG dagegen, der seit Donnerstag, dem 25. September, an mindestens drei Orten des Altstadt-Kerns aushängt, ist unbedingt zu empfehlen, da er auch eine zusätzliche Begrünung in den Raum stellt. Den gastronomischen Betrieben am Kleinen Ring kommt es womöglich nicht gelegen, dass somit über das Pflanzen von Bäumen mit breiter Krone an Plätzen abgestimmt werden soll, auf denen zuvor noch nie anderes außer Gäste-Tischen stand, und auch der Geschäftsführung des Hotels „Zum Römischen Kaiser“ dürfte es wenigst behagen, zugunsten dreier Großgewächse auf einige der Stühle und Tafeln im Wintergarten und unter freiem Himmel verzichten zu müssen. Bis Montag dafür, den 20. Oktober, dürfen Beobachter Lob und Kritisches beim Rathaus-Departement für Stadtplanung in schriftlicher Form hinterlegen (Str. Samuel von Brukenthal Nr. 2, 550178 Sibiu). Am gusseisernen Zaun seitlich der Lügenbrücke/Podul Minciunilor, wo man davor knien oder in die Hocke gehen müsste, ist das Konsultieren der Verstädterungs-Vorschläge auf Plane ganz sicher recht schwierig, doch findet sich am Huetplatz-Gitter Gleiches in Kopfhöhe, und wer es am liebsten übergroß studieren möchte, stößt an der Litfasssäule des Rathaus-Eingangs für touristische Information am Großen Ring bestimmt auf das Gewünschte. Die Legende ganz rechts auf dem Plakat ist auch für Laien sehr spannend.