Hermannstadt - Vor dem Völkerkundemuseum „Franz Binder“ am Kleinen Ring/Piața Mică Nr. 11 sind bis Ende September Fotos zu sehen. Es handelt sich um die Resultate einer dreijährigen Projektförderung in Rumänien seitens der EEA Grants and Norway Grants.
Die in erster Linie von der norwegischen Botschaft organisierte Fotoausstellung zeigt in Auszügen, was in den Jahren 2009 bis 2011 mit Hilfe eines Finanzabkommens zwischen den Ländern Norwegen, Liechtenstein und Island initiiert wurde (EEA Grants and Norway Grants). Diese Übereinkunft hat den Abbau sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheiten in Europa zum Ziel. Porträtiert werden in der Ausstellung „nur“ 13 der 184 durchgeführten Projekte unterschiedlicher Dimensionen mittels Fotografien von Bogdan Croitoru. Die Exposition dient dem Zweck, die Öffentlichkeit von der Zusammenarbeit zwischen den Non-EU-Staaten und Rumänien in Kenntnis zu setzen. Die finanzielle Unterstützung von 100 Millionen Euro kam Einrichtungen unterschiedlicher Bereiche zugute. Projekte des Umweltschutzes oder der Denkmalpflege erfuhren ebenso eine Förderung wie soziale Institutionen. Im Dorfmuseum von Vâlcean wurde beispielsweise die älteste Holzkirche des Landes rekonstruiert, in Bukarest ein Tageszentrum für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten eingerichtet. Auch Hermannstadt/Sibiu kam die Förderung zugute: Im Astra-Museumskomplex entstand ein Restaurierungs-Zentrum, in dem Exponate des Freilichtmuseums hergerichtet wurden.
Die Zusammenarbeit zwischen Rumänien und den drei Nicht-EU-Staaten basiert aber nicht nur auf einer finanziellen Grundlage. Vielmehr stehe ein Erfahrungsaustausch zwischen den Mitarbeitern rumänischer Institutionen sowie denen norwegischer Einrichtungen im Vordergrund, erklärt Ovidiu Baron, der Leiter der Abteilung Marketing und Erziehungsprogramme im Astra-Museum. Im Rahmen der Projektförderung wurden die rumänischen Mitarbeiter in norwegischen Einrichtungen geschult. Mit den dort erworbenen Fähigkeiten kam es dann zur Umsetzung eigener Projekte in Rumänien selbst.
„Beide Seiten haben von diesem Erfahrungsaustausch profitiert“, sagt Baron. Während in Norwegen Mangel an Fachkräften vor allem in der traditionellen Holzverarbeitung herrscht, können hiesige Arbeitskräfte ihre Erfahrungen an die norwegischen Kollegen weitergeben und selbst dabei lernen.
Sehr zufrieden hat man sich auf beiden Seiten über die norwegisch-rumänische Zusammenarbeit geäußert. Die Zuverlässigkeit beider Seiten hat überzeugt. Aus diesem Grund soll eine weitere Förderung Projekte in Rumänien auch in den kommenden Jahren erreichen.