Temeswar – Die Stadt Temeswar/Timișoara entdeckt in diesem Herbst seine barocken Wurzeln neu. Unter dem Titel „Heritage of Timișoara: Baroque“ (Deutsch: „Das Erbe von Temeswar: Barock“), lädt der „Prin Banat“-Verein vom 3. Oktober bis zum 2. November zu einem umfangreichen Kulturprogramm ein. Ausstellungen, geführte Rundgänge, Konferenzen und Buchpräsentationen machen sichtbar, wie sehr der Barock das visuelle und kulturelle Gesicht der Stadt geprägt hat.
Die Veranstaltungen finden an verschiedenen Orten in Temeswar statt: Auf dem Freiheitsplatz präsentieren zehn Temeswarer Künstler Illustrationen barocker Gebäude, während die polnische Künstlerin Dominika Wilk in der frisch restaurierten Kasematte 54 eine Ausstellung zu den Festungsanlagen der Stadt zeigt. Im Kulturzentrum Multiplexity widmet sich die Dokumentarausstellung „Der verlorene Barock“ verschwundenen Gebäuden und urbanen Erinnerungen. Zudem öffnet das Banater Nationalmuseum das Mihai-Opriș-Archiv mit historischen Plänen und Stadtansichten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausgabe sind die Konferenzen (16. bis 19. Oktober), bei denen Historiker, Architekten und Kunstwissenschaftler die Rolle des Barock in der Entwicklung der Stadt beleuchten. Am 1. November wird zudem ein Katalog präsentiert, der die Forschungsergebnisse und künstlerischen Beiträge der Ausgabe bündelt. Besonders beliebt sind dabei auch die kostenlosen Stadtführungen, die an mehreren Oktober-Terminen durch das barocke Erbe des Stadtteils „Cetate“, Temeswarer Altstadt, führen.
Das Projekt „Heritage of Timișoara“ (HoT), das 2015 gestartet wurde, verfolgt das Ziel, das gebaute Kulturerbe der Stadt zu bewahren, dessen Bedeutung ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und den Kulturtourismus zu fördern. Die diesjährige Ausgabe widmet sich dem Barock – einem der prägenden Baustile der Stadt. Finanziert wird die Initiative von der Stadt über das Projektezentrum sowie kofinanziert von der rumänischen Kulturfondsverwaltung AFCN.