Reschitza – Der Umbau der G.-A.-Petculescu-Straße von einer Kopfsteinpflaster- zur Asphaltstraße hat erheblich länger gedauert, als Bürgermeister Ioan Popa es per Wette um einen Kasten Bier prognostiziert hatte – aber zwei Monate nach dem Popa-Termin nähert sich das in Eigenregie des Bürgermeisteramts mit eigenem Bauarbeiterteam durchgeführte Vorhaben seinem Finale: nur an der obersten Asphaltschicht und an der Regenwasserführung am Straßenrand ist noch ein wenig zu tun. Und mit der Nutzung des freigewordenen Katzenkopfbelags, dieser ehemals rumpeligsten Straße von Reschitza.
„Wenn wir dieser Tage mit dem Legen der obersten Asphaltschicht fertig sind, und die Straße durchgehend als Verbindungsstraße zwischen dem Gewerkschaftskulturhaus sowie dem ’Dr. Frențiu-Park und der neuen und alternativen Verbindungsstraße zwischen dem Verwaltungszentrum der Stadt und der Neustadt in Vollbetrieb geht, machen wir uns ans Integral-’Recycling’: das Katzenkopfplaster, das wir als Straßenbelag ersetzt haben, nutzen wir zum Bau von Gehsteigen und Fahrradtrassen im neuen Viertel der Stadt, in Mociur. Auch damit wird das Bauteam der Direktion Instandhaltung des Stadtbesitzes voll ausgelastet sein“, sagte Vizebürgermeister Daniel Călin, seines Zeichens bis 2024 Leiter dieser Abteilung der Stadtverwaltung. Und erklärte, mit Seitenblick auf oppositionell eingestellte Medien: „Das ist der Punkt, an dem manche meinen, wir hätten uns festgefahren, es herrsche Stillstand auf unserer Baustelle.“ Laut Schätzung von Daniel Călin dürfte es „noch drei Wochen“ dauern, bis sich auf dieser Straße der Verkehr voll entfalten kann.
Die Trottoirs, die mit den zurückgewonnenen Kopfsteinpflastersteinen gebaut werden, sollen eine Doppelfunktion erfüllen: als Gehsteig und als Fahrradweg. Die Reschitzaer Stadtleitung ist damit konsequent: bei allen Stadterneuerungsmaßnahmen, allem, was in den vergangenen acht Jahren neu gestaltet wurde, sind Fahrradwege inklusive. Und wenn von dem in acht Jahren Neugestalteten die Rede ist: das ist in weiten Teilen von Reschitza inzwischen – zumindest was das nähere Umfeld der beiden Hauptverkehrsadern betrifft – alles. Denn das Programm der Neuerfindung der ehemaligen Schwerindustriestadt als lebens- und wohnenswerte moderne mitteleuropäische Stadt wird vorbildlich und mit nachahmenswerter Konsequenz durchgezogen.
Dass dabei auch an Wirtschaftseffizienz und Nachhaltigkeit gedacht wird, unterstreicht Daniel Călin, völlig einer Meinung mit seinem Chef und Bürgermeister, dem allgegenwärtigen Ioan Popa: „Die Gehsteige, die wir in diesem Jahr auf der ehemaligen Industriebrache Mociur, dem künftigen Neubauviertel und alternativen Lebenszentrum der Stadt, bauen, entstehen mit recyceltem Material. Katzenkopfplaster aus Basaltgestein hat sich vielerorts als widerstandsfähiges Straßenbaumaterial erwiesen. Aus unsererer Sicht ist das nicht nur Recycling, sondern auch Nachhaltigkeit.“
Zudem sei das Vorhaben des Neubaus dieser Straße und der dazugehörigen Gehsteige „mehr als ein simples Infrastrukturprojekt“. Es gehört voll und ganz ins Konzept der Neunutzung der bis vor neun Jahren noch tristen Industriebrache Mociur. Es erleichtert den Zugang zu den „regenerierten Räumen“, wo früher Industriehallen standen. Und es schafft die Perspektive neuer Industrie- und Wohnanlagen. Zudem wird das neue Stadtviertel durch diese Straße und die neuen Gehsteige und Fahrradwege besser ins bereits vorhandene und sanierte Straßennetzwerk der Stadt integriert.