Hermannstadt – In Zeiten, als es noch kein fließendes Wasser und ein Badezimmer in jeder Wohnung gab, kam den öffentlichen Bädern eine große Bedeutung zu. Das Hermannstädter Volksbad „Neptun“ war das erste seiner Art in der Stadt und wurde vor fast genau 111 Jahren, am 11. Dezember 1904, eröffnet. Konzipiert hat das Gebäude Carl Hocheder, der zu diesem Zeitpunkt Professor für Gebäudekunde an der Technischen Hochschule München war und in der bayrischen Landeshauptstadt schon diverse Bauten entworfen hatte. Eines dieser Gebäude war das Müller’sche Volksbad. An das im neubarocken Jugendstil erbaute, zu seiner Zeit größte und teuerste Schwimmbad der Welt, war auch das Hermannstädter Volksbad angelehnt. Nur wenige Jugendstil-Hallenbäder haben beide Weltkriege überstanden und dem Zahn der Zeit widerstanden und die wenigsten von ihnen sind noch in Betrieb. Schwimmen im Volksbad bedeutet also auch schwimmen in einer Sehenswürdigkeit. Das sich das Volksbad jedoch nicht ausschließlich zum Schwimmen eignet, will ifa-Kulturmanagerin Pia Ionescu-Liehn am kommenden Montag unter Beweis stellen. Dann soll sich das Volksbad nämlich in einen Kinosaal verwandeln und die erste Kulisse für die Veranstaltungsreihe „Kunst in der Stadt – Stadt in der Kunst“ sein. Aufgeführt wird der Film „Bathing Beauty“ (Badende Venus) von George Sidney mit Red Skelton und Esther Williams aus dem Jahr 1944. Beginn der Filmvorführung ist 20 Uhr, wegen begrenzter Platzzahl wird um eine Teilnahmebestätigung mit vollständigem Namen an die Email-Adresse Ionescu-Liehn@ifa.de gebeten.