Klausenburg – Die Synagoge in der Horea-Straße in Klausenburg/Cluj-Napoca wird renoviert und soll in Zukunft ein jüdisches Kulturzentrum sowie ein Restaurant beherbergen, teilte die jüdische Gemeinde der Stadt mit. „Die Synagoge wird demnächst umfangreichen Konsolidierungs- und Sanierungsarbeiten unterliegen, die aus europäischen Fördergeldern und Spenden getätigt werden. Es werden Ausstellungsräume eingerichtet und europäische Vorschriften umgesetzt (Zugang für Behinderte, Sanitärtechnik etc.). Die anderen drei Gebäude werden in Zukunft Teil des Zentrums der Klausenburger jüdischen Gemeinde sein. In ihnen soll ein jüdisches Kulturzentrum und ein Restaurant mit jüdischen Spezialitäten entstehen. Darüber hinaus werden auch die sozialen und medizinischen Dienste der Gemeinde ausgeweitet werden“, so die jüdische Gemeinde Klausenburg.
Die Synagoge in der Horea-Straße entstand in der kurzen Blütezeit der Klausenburger jüdischen Gemeinde und wurde 1887 für konservative ungarische Juden eingeweiht. Erster Rabbiner war Mátyás Eisler, ein Professor für semitische Sprachen an der hiesigen Universität. Teilweise zerstört wurde die Synagoge 1927 von der Eisernen Garde und durch die Bombardierung des nahegelegenen Bahnhofes im Jahr 1944. Heute ist die Synagoge als „Tempel der Deportierten“ den etwa 18.000 Juden aus Klausenburg und Umgebung gewidmet, die zwischen Mai und Juni 1944 nach Ausch-witz-Birkenau deportiert wurden. Die jüdische Gemeinde zählt weniger als 400 Mitglieder. Als Gebetshaus wird das Gemeindehaus „Ohel Moshe“ in der Dávid-Ferenc-Straße genutzt, welches 1910 von Sepharden eröffnet wurde. Die ehemalige Synagoge „Poalei Tzedek“ beherbergt seit 1997 das „Tranzit-Haus“, eine Kultur- und Begegnungsstätte und in der orthodoxen Synagoge „[as Hevra“ ist das Institut für Jüdische Studien der Babe{-Bolyai-Universität untergebracht. Die erste Synagoge der Stadt, die 1851 in der heutigen Paris-Straße errichtete wurde, steht derzeit leer.