Temeswar (ADZ) - Die „Tage der Redouten in Siebenbürgen und im Banat“ spielen sich an diesem Wochenende in Temeswar ab. Im Foyer des Deutschen Staatstheaters findet die Eröffnung einer fotodokumentarischen Ausstellung am Freitag um 17 Uhr statt, für die Fachleute des Klausenburger Ethnografischen Museums Siebenbürgens zeichnen. Bei der Ausstellung geht es um die Rolle der drei im Projekt involvierten Kultureinrichtungen in Klausenburg/Cluj-Napoca, Temeswar und Kronstadt/Brașov, bauliche Veränderungen, ebenso wie wichtige Ereignisse, die darin stattgefunden haben, und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die in den Redouten gewirkt haben. Die Ausstellung umfasst insgesamt 20 Tafeln mit je vier Fotos und den entsprechenden Begleittexten. Ebenfalls für Freitag lädt das DSTT zu der Vorstellung „Menschen. Zu verkaufen“ von Carmen Lidia Vidu um 19 Uhr ein. Am Samstag finden von 10 Uhr bis 15 Uhr mehrere Lehrveranstaltungen zu den Themen Theater, Ballett und Ethnografie statt, die vom Klausenburger Ethnografischen Museum Siebenbürgens, dem Deutschen Staatstheater Temeswar und vom Kronstädter Kulturzen-trum Redoute bestritten werden. Die Kronstädter Redoute veranstaltet den Ballettabend „Euphoria“ am Samstag um 19 Uhr im Saal des DSTT. Junge Tänzerinnen bieten dabei klassisches und zeitgenössisches Ballett dar, zu bekannten Kompositionen von Mozart, Tschaikowski und Enescu. Zur Melodie „Wade in the Water“ von Ramsey Lewis gibt es eine Einlage mit zeitgenössischem Tanz.
Die „Tage der Redouten in Siebenbürgen und im Banat“ haben die gegenseitige Förderung gemeinsamer kultureller Werte in Klausenburg, Temeswar und Kronstadt zum Ziel. Anhand eines öffentlichen künstlerischen Programms sollen die Geschichte und das Profil der drei Redouten in Siebenbürgen und im Banat beleuchtet werden. Das Projekt wird in einer ersten, in diesem Jahr geplanten Etappe, von der Verwaltung des Nationalen Kulturfonds mitfinanziert, während die Umsetzung durch das Kronstädter Kulturzentrum Redoute erfolgt.
Die Geschichte der Redouten als Orte für Kulturveranstaltungen reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Nachdem es den Armeen der Habsburger gelungen war, die osmanischen Besatzer aus Mitteleuropa zu vertreiben und nach Südosteuropa abzudrängen, wurden Festungsanlagen in Wien umgebaut und kulturellen Zwecken zugeführt. Weil Siebenbürgen und das Banat zu jener Zeit Teil des Imperiums der Habsburger waren, wurden auch hier ähnliche Einrichtungen geschaffen, allerdings mehr als ein Jahrhundert später. Es entstanden Säle für Kunst und Kultur, die von den jeweiligen Gemeinschaften als Redouten bezeichnet wurden. Es gab sie in den meisten der größeren Städte, die Zeiten überdauert haben jedoch nur die Redouten in Klausenburg, Temeswar, Kronstadt und Sighetul Marmației.