Frauenbach – Im Landkreis Marmarosch/Maramureș ist in der vergangenen Woche mit Schwermetallen kontaminiertes Wasser in den Fluss Băița gelangt und über den Lăpuș schließlich auch in den Somesch, der in Ungarn in die Theiß/Tisa mündet. Laut offiziellen Angaben sollen durch starken Regen in den vergangenen Monaten die Gänge einer stillgelegten Mine überflutet worden sein, wo sich belastete Sedimente gelöst hätten.
Film- und Fotoaufnahmen hatten am Donnerstagvormittag (18. Februar) eine deutliche rötliche Färbung der Băița gezeigt. Die ungarischen Behörden hatten bereits in der Nacht aus dem Somesch bei Csenger (Ungarn) Proben entnommen, in denen eine erhöhte Konzentration von Zink, Kupfer, Aluminium und Eisen nachgewiesen wurde. Die Wasserbehörde Someș-Tisa (ABAST) in Klausenburg/Cluj-Napoca hat in der Folge eine Mine im Bergbaugebiet Nistru-Câmpurele als Verursacher ausgemacht. Auch die Proben der rumänischen Behörden haben eine deutliche Überschreitung der Grenzwerte für Eisen, Mangan, Kupfer und Zink gezeigt.
„Unsere Inspektoren waren vor Ort und haben dem Verursacher die obligatorischen Verantwortlichkeiten protokolliert, um alle Maßnahmen zur Verringerung und Beseitigung der Umweltverschmutzung zu ergreifen“, teilte die Behörde mit. Dazu gehörten die Entleerung des Hauptflussbetts der B²i]a sowie die Säuberung der Ufer und die fortlaufende Überwachung der Qualität des Minenwassers. Die verantwortliche S.C. Explo Mining COAL S.R.L. muss darüber hinaus mit einer Geldstrafe rechnen.
In einem Brief an seinen rumänischen Amtskollegen Klaus Johannis hatte der ungarische Präsident János Áder diesen schließlich am Freitag dazu aufgefordert, dass Rumänien seinen Verpflichtungen aus bilateralen und internationalen Umweltabkommen endlich nachkommen müsse, da es bereits wiederholt zu Verschmutzungen von Wasserläufen in Ungarn gekommen sei.
Am Abend des 30. Januar 2000 war bei Frauenbach/Baia Mare der Damm einer Golderz-Aufbereitungsanlage gebrochen, was die größte Umweltkatastrophe im östlichen Europa seit dem Reaktor-Unfall 1986 in Tschernobyl zur Folge hatte.