Temeswar (ADZ) – Trotz politischer Streitigkeiten um die Finanzierung wird das Onkologische Institut in Temeswar weitergebaut. Das stellte Gesundheitsminister Alexandru Rogobete am Freitag bei einem Besuch in der Stadt klar. Gerüchte über ein Auslaufen der Mittel seien „Desinformationen“, sagte er. Zwar werde das Projekt nicht mehr aus dem Nationalen Wiederaufbauplan PNRR finanziert, die Gelder stünden aber über das EU-Programm „Operationelles Gesundheitswesen“ bereit.
„Das Institut ist eine essenzielle Investition, nicht nur für Temeswar, sondern für ganz Rumänien“, betonte Rogobete. Es handle sich um nicht rückzahlbare europäische Fördermittel. Eine Regierungsentscheidung zur offiziellen Umschichtung der Finanzierung werde in den kommenden Tagen erwartet. Bis dahin liefen die Bauarbeiten auf Grundlage des bestehenden Vertrags weiter.
Die Klarstellung des Ministers erfolgte nach Kritik aus der Stadtverwaltung. Vizebürgermeister Ruben Lațcău hatte das Projekt jüngst als „faraonische Fantasie ohne Geld“ bezeichnet und die Baukosten von über einer halben Milliarde Euro als unrealistisch kritisiert. Dem widersprachen sowohl Rogobete als auch der Kreisratsvorsitzende Alfred Simonis.
Simonis erklärte, die Bau- und Abrissgenehmigungen lägen vor und das Vorhaben werde planmäßig fortgesetzt. „In Temeswar wird ein Regionales Onkologisches Institut entstehen, auch wenn manche es nicht wollen. Der Wechsel betrifft allein die Finanzierungsquelle“, sagte er nach einem gemeinsamen Baustellenbesuch mit dem Minister. Neben dem Institut informierte sich Rogobete auch über den Fortschritt beim Zentrum für Schwerbrandverletzte, das als erstes seiner Art in Rumänien bis Ende des Jahres fertiggestellt werden soll.