Schäßburg - Im Schäßburger Geschichtsmuseum haben die Mitarbeiter die pandemiebedingte Schließung zur Restaurierung von Münzen aus dem 16. Jahrhundert genutzt, die bereits 1998 im Schloss der Familie Bethlen in Kreisch/Criș gefunden wurden. Laut Nicolae Teșcul˛ wurde der Schatz vermutlich am Ende des 16. Jahrhunderts vergraben, der Zeit der Türkenkriege. Das ließe sich aus den Prägedaten ableiten.
Es ist einer der größten Schätze und umfasst eine Vielzahl von ungarischen und polnischen Münzen, erklärte der Direktor des Museums. „Die Größe das Schatzes (rund 5000 Münzen) zeigt, dass die Person, welche die Münzen vergraben hat, diese zuvor gehortet hat.“ Viele der Münzen seien allerdings auch zusammengeklebt gewesen, sodass der Emittent nicht mehr festgestellt werden konnte.
Entdeckt wurde der Schatz von Ioan Fedor Pascu, der heute im Rathaus von Schäßburg/Sighișoara für das UNESCO-Erbe zuständig ist. „Ihr Besitzer war meiner Meinung nach ein ziemlich geiziger Typ, denn neben den großen und schönen Münzen befinden sich auch kleine Perlenmünzen im Schatz“, meint der Archäologe. Ähnliche Münzen wurden auch in kleinerem Umfang in Schäßburg gefunden, was darauf hinweise, dass „die Menschen in einer Zeit der Unruhe ihre Habseligkeiten aus Angst vor Dieben und Plünderungen versteckt haben“.
Anders als die umliegenden Ortschaften lag Kreisch nicht auf dem Königsboden. Das Schloss der Familie Bethlen diente nach dem Zweiten Weltkrieg unter anderem als Lager für Getreide. Als Ruine wurde der Komplex 2007 den Nachfahren zurückerstattet. Heute ist die Anlage eine luxuriöse Ferienunterkunft.