Kronstadt – Für alle, die mit dem in Mode gekommenen „Pokémon Go“- Spiel noch nichts anfangen können: die Pokémons sind virtuelle Figuren eines Online-Spiels. Um sie verfolgen und fangen zu können, benötigt der Spieler ein Gerät, welches Internet- und GPS-tauglich ist und einen möglichst großen Bildschirm hat. Einmal eingeschaltet vermittelt der Spieler im Netz seine Position (über GPS) und kann sehen, wo in seiner Umgebung die virtuellen Ziele auftauchen. Der Spaß besteht darin, diese vor anderen Spielern einzufangen. Und da beginnen auch die Ärgernisse, denn aufgrund dessen Algorithmus tauchen die Pokémons dort auf, wo es eine größere Zahl von Spielern gibt, die online sind. Der Algorithmus kann deren Lokalisierung nur anhand der Karten bestimmen und macht keinen Unterschied zwischen einem Kaffeehaus, einem Park, einer Straßenkreuzung oder dem Inneren eines Gebäudes.
Das kann seine guten Seiten haben, wie unlängst in einem Kaffeehaus in der Inneren Stadt von Kronstadt/Braşov, wo stundenlang die animierten Figuren aus dem Boden kamen und die „Jäger“ schönen Umsatz an Erfrischungsgetränken brachten. Ein anderer Punkt, wo die Pokémons auftauchen ist der Honterushof, weil sich hier tagsüber immer viele Besitzer von tauglichenGeräten befinden (im Inneren der Schwarzen Kirche gibt es keine, weil die Geräte vor dem Eintreten abgeschaltet werden müssen). Der bisher „dreisteste“ Pokémon der Stadt zeigte sich kürzlich während einer Pressekonferenz im Bürgermeisteramt hinter einem Heizkörper. Da das Spiel an sich komplex ist (es müssen insgesamt 151 „Spezies“ gefangen werden, man kann „freie Pokémons“ fangen und sie dazu abrichten, dass sie die Pokémons der anderen Spieler einfangen, es gibt 19 Kurzfilme und noch sehr vieles mehr), haben die Behörden schon Recht, wenn sie die Spieler auffordern, auf ihre Umgebung zu achten und dann erst den virtuellen Kreaturen nachzujagen.