Großwardein (ADZ) – Der Anfang des 20. Jahrhunderts nach Plänen der Budapester Architekten Zoltán Bálint und Lajos Jámbor errichtete Freimaurertempel von Großwardein/Oradea erstrahlt nun in neuem Glanz, die 2018 gestarteten Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten wurden abgeschlossen. Wie der Großwardeiner Bürgermeister Florin Birta am Montag mitteilte, soll das einstige Veranstaltungs- und Ritualgebäude der ungarischsprachigen Freimaurerloge „László király” (König Ladislaus) Südosteuropas erstes Museum der Freimaurerei beherbergen. Mit dem Abschluss der knapp 6 Millionen Lei teuren und von der Europäischen Union getragenen Sanierung soll nun die Einrichtung des Museums beginnen, die ersten Besucher soll das Haus im Juli empfangen. Bürgermeister Birta sagte, dass sich die Stadtverwaltung von Großwardein zum Ziel gesetzt habe, das architektonische Erbe der Stadt zu schützen und touristisch zu verwerten, einen ersten Schritt habe man bereits mit dem im Sommer 2020 eröffneten Jugendstil-Museum in der Darvas-La Roche-Stadtvilla getan, nun käme das Museum der Freimaurerei als jüngste Zweigstelle des Stadtmuseums von Großwardein hinzu. Unterstützung bei der Einrichtung und Ausstattung der Ausstellungsräume bieten das Brukenthal-Museum in Hermannstadt/Sibiu, Rumäniens Staatsarchiv sowie die Nationale Großloge von Rumänien.
Geprägt durch den Jugendstil, haben die beiden Budapester Architekten, die selbst Freimaurer waren, das Gebäude mit der typischen Symbolik des Freimaurerbundes verziert und dabei auf Elemente der antiken Kunst zurückgegriffen. In der Zwischenkriegszeit beherbergte das Gebäude eine 1924 von Königin Maria von Rumänien eröffnete Kinderkrippe, nach dem Zweiten Weltkrieg dann einen Kindergarten und anschließend die Verwaltungsbüros eines kommunistischen Dienstleistungsbetriebs. Ab 1991 kam das Zollamt dort unter. Es befindet sich auf der Calea Armatei Române, in der Nähe des gegenwärtigen Sitzes des Museums des Kreischgebietes/Muzeul Țării Crișurilor, der Kreisbibliothek und des Militärmuseums.