Neumarkt - Seit September 2017 nimmt das Reformierte Kolleg aus Neumarkt (Liceul Vocaţional Reformat din Tg. Mureş) an einem 3-jährigen Projekt teil. An diesem durch die EU finanzierten Projekt sind vier andere Schulen aus Frankreich, Polen, Ungarn und Deutschland beteiligt. Die antragstellende Einrichtung und Koordinatorschule ist die Gemeinschaftsschule Mettlach-Orscholz, deshalb ist die Projektsprache Deutsch. Früher hatte das Reformierte Kolleg ähnliche Projekte, aber das ist das erste in deutscher Sprache. (Die Schüler lernen Deutsch als 2. Fremdsprache 1-2 St./Wo, ab 5. Klasse oder ab 9. Klasse)
Dieses internationale Projekt trägt den Titel „Schengen 2.0. Leben in Europa ohne Grenzen” und antwortet auf die gegenwärtigen Bedürfnisse des vereinigten Europas: Integration der Flüchtlinge, kultureller Austausch auf vielen Ebenen und auch Vermittlung des Solidaritätsgedanken. Die teilnehmenden Schüler haben die Möglichkeit, die Bedeutung eines Europas ohne Binnengrenzen zu erfassen. Angesprochen werden Berufsorientierung, Geschichte, Kunst und Musik als Themen innerhalb der einzelnen Abschnitte, des Weiteren wird die Medienkompetenz der Schüler durch das Anfertigen der Ergebnisprodukte (Magazin, Film, Lied, Umfrage, Interview) gestärkt und verbessert. Die Schüler nehmen an Workshops zum Thema Arbeitsmarkt teil und entwickeln dabei ihre Kompetenz, sich für den Arbeitsmarkt attraktiv zu präsentieren. Darüber hinaus werden die Fremdsprachenkenntnisse der Schüler verbessert.
Fünf Projekttreffen sind in den fünf Teilnehmerländern geplant. Vom 19-25. November 2017 fand das erste Treffen in Ungarn statt, im April 2018 ist das Treffen in Polen und im November in Deutschland, im Mai 2019 findet das Treffen in Rumänien statt. Das Abschlusstreffen ist in Frankreich im April 2020.
In Ungarn war die Németh-László-Allgemeinschule und das Gymnasium aus Hódmezövásárhely der Gastgeber. Jedes Land stellte ein kleines Thema vor: Die Vorgänger der EU, die Comecon-Staaten, Gegenwart der Europäischen Union und Schengener Abkommen, die Lage der Migranten und Möglichkeiten, die sie bekommen, Grenze usw. Es wurden alte Pässe,Visa, Aufenthaltserlaubnisse ausgestellt. Ein großes Erlebnis war der Besuch in einer Container-Basis für Grenz-Jäger-Einheiten der ungarischen Armee in der Nähe der ungarisch-serbischen Grenze in Kelebia und die Besichtigung des „Sicherheitszauns”. Durch den Besuch der Töpferei des Töpfermeisters Ambrus Sándor und der Tochterfirma der weltberühmten Firma Villeroy&Boch gewannen die Schüler Einblick in die Arbeitswelt. Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, Ungarns ersten Gedenkpunkt-(Emlékpont) zu besichtigen. Mit der modernsten Ausstellungstechnik konnten die Teilnehmer die geschichtlichen Prozesse, die Hódmezövásárhely und seine Bewohner in den vergangenen fünfzig Jahren betroffen haben, erfassen und anfassen.
Nach dieser geschichtlichen Basis werden sich die Vertreter der am Projekt beteiligten Schulen im April 2018 in Krosno, Polen treffen, wo sie sich mit dem Thema Zusammenleben verschiedener Kulturen des Karpatenvorlands beschäftigen werden.