Temeswar - Am 24. August feierte die Ukraine 31 Jahre Unabhängigkeit von der Sowjetischen Union. Am gleichen Tag wurde auch ein halbes Jahr der Verteidigung gegen die russische Aggression markiert. Die Feierlichkeiten der rumänischen Nachbarn wurden auch in Temeswar/Timișoara mit einer Reihe von Veranstaltungen begangen (die Einweihung einer Wandmalerei im Studentencampus, ein interkulturelles Picknick und ein Konzert – die ADZ berichtete), deren Höhepunkt eine Videomapping-Show an der Fassade des Temeswarer Opernhauses war.
Unter dem Namen „Sensitive Content“ (zu Deutsch: sensitiver Inhalt) wurden am emblematischen Gebäude – Symbol der rumänischen Revolution vom Dezember 1989 – gefühlsträchtige Bilder als Hommage an die ukrainische Künstlerin Maria Prymachenko (1909-1997), die wichtigste Vertreterin der naiven Kunst in der Ukraine, gezeigt. „Dieses Videomapping erinnert daran, dass am 24. August sechs Monate seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine vergangen sind. Mit der Arbeit von Maria Prymachenko ist auch eine traurige Geschichte verbunden. Im März wurde das Museum in Iwankiw, in dem viele ihrer Werke ausgestellt waren, bombardiert. Etwa 20 ihrer Werke wurden zerstört“, sagt Alexandra Palconi-Sitov, Vorsitzende des „Prin Banat“-Vereins, der die Vorführung organisiert hat.
Die von Les Ateliers Nomad konzipierte Schau zeigte neben animierten Bilder der ukrainischen Volkskünstlerin auch aktuelle Fotografien aus der Ukraine, die vor wenigen Wochen in Kiew und in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt vom Temeswarer Fotograf Mircea Albuțiu geschossen wurden, Statements von den Ukrainer, die weiterhin im Nachbarland geblieben sind sowie Aussagen der ukrainischen Kriegsflüchtlinge, die in der Begastadt ein neues Zuhause gefunden haben.