Hermannstadt – Das Sibiu Jazz Festival befindet sich in vollem Gange. Eröffnet wurde die 45. Auflage am Donnerstag mit Konzerten des Schweizer Modern Jazz Trio „VEIN“ sowie dem Quartett des italienischen Kontrabassisten Niccolò Faraci. Bereits am Montag startete der Jazz-Wettbewerb vor rund 100 Zuschauern im Gong-Theater. Zum fünfzehnten Mal konnten junge Nachwuchsmusiker aus verschiedenen Teilen des Landes sowie der Republik Moldau und Ungarn ihr Können im Rahmen des Sibiu Jazz Festival unter Beweis stellen. Zum ersten Mal wurde der Wettbewerb auch live im Internet übertragen. Etwa 800 Jazz-Fans, die nicht die Möglichkeit hatten vor Ort zu sein, sind so auf ihre Kosten gekommen. Der überwiegende Teil der Zuschauer kam dabei aus Rumänien, doch auch in Amerika, Deutschland und Italien wurden die Konzerte des Wettbewerbs im Live-Stream verfolgt, so Pressesprecherin Cristina Brînză. Für alle Jazz-Fans, die die beiden Konzertabende sowie die Abschlussgala verpasst haben, sind die Mitschnitte weiterhin auf der Internetseite des Sibiu Jazz Festival abrufbar.
Gewonnen haben den Nachwuchswettbewerb die Klausenburger Gypsy-Jazz Musiker Hot Club de Cluj & Cornel Bucşa, deren Name eine Hommage an das Pariser Quintette du Hot Club de France aus den 30er- und 40er-Jahren, der Hochzeit des Gypsy-Jazz, ist. Mit dem zweiten Preis wurde die aus Târgu Secuiesc stammende und in Budapest ausgebildete Ilka Kisgyörgy ausgezeichnet. Zwei Sonderpreise der Jury gingen an Csaba Gáspár aus Sfântu Gheorghe, der insbesondere mit einem sehr gefühlsbetonten Lied in ungarischer Sprache überzeugen konnte sowie Delia Ivan (Klausenburg/Cluj-Napoca) mit ihrer kraftvollen Stimme, die sich perfekt mit der Gitarre verstand.
Am heutigen Samstag stehen im Thalia-Saal Konzerte der jordanischen Musiker Atef Malhas und Bashar Khries, des Quartetts Brown Sugar um den Israeli Amos Hoffman sowie der kubanischen Band Soneros de Verdad auf dem Programm. Am Sonntag endet das Festival dann mit Sebastian Spanache Trio sowie dem Island Jazz-Quartett, dessen Name allerdings geografisch in die Irre führt, stammen die Musiker doch aus Madagaskar, Mauritius und Mosambik.