Vernissage der Ausstellung „Märchenwelten“

Gebrüder Grimm in der Bukarester Nationalbibliothek

Eltern und Kinder entdecken zusammen, was die Schatzkisten beinhalten. Foto: Aida Ivan

Bukarest - Am vergangenen Freitag wurde die Ausstellung „Märchenwelten“ in der Ludothek (lat. Ludus, Spiel, rum. Ludoteca) der Nationalbibliothek eröffnet. Anlässlich des Grimmjahres (200  Jahren seit Erscheinen der „Grimms Märchen“) ist die Wanderausstellung, die heuer durch die ganze Welt (Amerika, Afrika und Europa) mit ihren 21 Märchen zog, auch in Rumänien gelandet. Die erste Märchensammlung von Jacob und Wilhelm Grimm erschien 1812 und hieß „Kinder- und Hausmärchen“.

Sie ist das zweitbekannteste literarische Werk auf Deutsch (das bekannteste ist Martin Luthers Bibelübersetzung) und gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Die Ausstellung wurde konzeptuell in zwei Räume eingeteilt, einen Wald und eine sogenannte „Lichtwiese“. Der Wald wurde erstmals bedeckt, sodass alle neugierigen Ausstellungbesucher in der Lichtwiese die Einweihung des anderen Raumes abgewartet haben.

Eine kleine Bonbonkiste, strategisch gelegt unter einen Baum hatte die Rolle, die Ungeduld der Kleinen zu zügeln, bis der Wald aufgedeckt wurde. Da die Ausstellung hierzulande eine Zusammenarbeit des Goethe-Instituts mit der Nationalbibliothek war, (und zwar die erste) haben Goethe-Institutsleiterin Beate Köhler und die Direktorin der Nationalbibliothek, Elena Tîrziman, die Ausstellung eröffnet.

Anfänglich scheu, allmählich mutiger, aber stets neugierig, haben Kinder alle sieben Stationen ausprobiert. Helle, reine Töne des eingeladenen Bläserquintetts in der Lichtwiese haben die Kleinen begleitet, als sie den einzigartigen Wald entdeckt haben, der insgesamt 21 Bäumchen hat. Jede Station ist thematisch rund um in Grimms Märchen immer wieder auftauchende Figuren und Motive aufgebaut: Seien es Prinzen, Prinzessinnen, Tiere aber auch Magie und Zauberei.

Die Märchen ließen sich sowohl modern als auch traditionell darstellen: In den Schatzkisten gab es kleine Bildschirme und Kopfhörer, zu sehen und hören waren Szenen aus allerlei Filmen und Trickfilmen. Aber auch Tradition hatte Zulauf: Zwei Geschwister hielten sich bei einer Station auf, wo es eine Tafel mit Schwamm und Kreide gab. Mit ungeschickten Bewegungen schrieben sie konzentriert einen Satz, den die Großmutter danach korrigierte.
Die Ausstellung kann bis am 6. November besichtigt werden.